Die Frage lautet: Was tun? Sich erheben und gegen die tumbe Masse anpredigen? Elitär sein oder lieber wieder volksnah? Was wäre die Antwort einer moralisch verunsicherten Gesellschaft? Was ist die richtige Politik? Und die Moral von der bösen Geschichte?

Armes Amerika

Der künftige Präsident zeigt sich versöhnlicher als im Wahlkampf. Sind alle Hasstiraden wieder vergessen? Können wir Trump trauen? Wollen wir es überhaupt? Wird uns wohl kaum anderes übrig bleiben, als es mit ihm zu versuchen. Schließlich ist der Mann demokratisch gewählt, und werden Checks und Balances die Sache schon richten. Und wir können Politik wie immer machen: diplomatisch, moralisch, europäisch, blind. Oder so.

Elendes Europa

Wollen unbequem Mehrheiten gewinnen - die Grünen

Ausgerechnet in Münster in Westfalen haben die Grünen Parteitag gehalten. Wie soll Donald Trump denn wissen, wo das liegt - gleich hinter der Krim? Trotzdem haben sie dort um die Frage gerungen, wie wir auf diesen Siegeszug des Populismus reagieren sollen. Mit elitärer Pädagogik? Mit entsetzlich empathischem Verständnis? Mit Ranschmeiße oder eisiger Distanz? Ist schon schwer, auf diesen historischen Moment zu antworten. Moral und Wirklichheit treffen mal wieder hart aufeinander. Und die Realität hat noch immer gewonnen. 

Tribune von Panem

Szene aus "The Hunger Games: Mockingjay Part 2"

Wo steckt der Fehler? Klar im ersten Wort. Keinen Volkstribun, sondern Tribute haben die Abgehängten zu entrichten… Jeffrey Eugenides schrieb gerade in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zu Trumps Wahl, wie sehr es auch hier auf die Perspektive ankommt. Noch einmal schickt er Katniss Everdeen in die Hungerspiele, damit wir sehen, wie anders sich ein Bürger aus dem Rust Belt fühlt im Vergleich zu hippen liberalen New Yorkern. Wir sagen: Nur die Liebe wird uns retten. Und Vernunft. Und Leidenschaft.