7. November 1969 Paul McCartney wiederauferstanden
Pech für die Beatles - auf dem Höhepunkt ihrer Karriere starb Paul McCartney. Das glaubten jedenfalls Verschwörungstheoretiker, und waren davon auch nicht abzubringen, als Paul am 7. November 1969 wieder auftauchte.
07. November
Freitag, 07. November 2014
Autor(in): Markus Mähner
Sprecher(in): Hans-Jürgen Stockerl
Illustration: Angela Smets
Redaktion: Julia Zöller
Am 7. November 1969 geschah etwas Unglaubliches. Paul McCartney, Bassist, Sänger und Mädchenschwarm der Beatles, ist von den Toten wiederauferstanden. War allein dieses Ereignis schon unfassbar, so war ebenso erstaunlich, dass viele Fans bis dahin gar nicht wussten, dass Paul überhaupt tot gewesen sei. Und noch unglaublicher war, dass auch Paul selbst nicht wusste, dass er im November `66 bei einem tragischen Autounfall starb - also bereits drei Jahre lang im Jenseits weilte.
He blew his mind out in a car
Was war damals geschehen? An jenem trüben Novembermorgen verließ der Beatle nach einer langen Aufnahmenacht die Abbey-Road-Studios, bei der er sich mit den drei anderen gestritten hatte. Müde und unausgeglichen wie er war, übersah er eine Ampel und steuerte seinen weißen Aston Martin in einen entgegenkommenden LKW. Paul war sofort tot.
Pech für die Beatles, die gerade auf dem Höhepunkt ihrer Karriere waren! Manager Brian Epstein allerdings kam auf eine verwegene Idee: Paul sollte durch einen Doppelgänger ersetzt werden! Die drei verbliebenen Beatles willigten ein - allerdings nicht ohne verdeckten Widerstand. Deswegen spickten sie in den folgenden Jahren Songs und Plattencover mit versteckten Hinweisen für Fans des echten Paul McCartney.
Allein das Cover des "Sgt. Pepper"-Albums enthält unzählige Hinweise auf Pauls Ableben: Eindeutig stellt es eine Begräbnisszene dar; das Grab zieren Blumen, die in Form eines E-Basses gepflanzt sind - Pauls Instrument! Zur Rechten eine Puppe, die einen Aston Martin hält, der im Inneren blutverschmiert ist, daneben ein blutiger Autofahrerhandschuh. Über Paul, der von den anderen umringt in der Mitte steht, eine den Toten segnende Hand. Bereits auf dem Cover des vorhergehenden Albums "Revolver" und später wieder auf "Magical Mystery Tour" erkennen spitzfindige Paul-ist-tot-Verfechter die gleiche segnende Hand.
Die Liste der Hinweise füllt Bücher: Bild- und Texthinweise auf den Plattenhüllen, Songzeilen wie "He blew his mind out in a car, he didnt notice that the lights have changed" - also die detaillierte Schilderung des Unfallhergangs an jenem unseligen Novembermorgen in "A day in the life".
Barfuß über den Zebrastreifen
Als dann 1969 auf dem Cover des Albums "Abbey Road" Paul - Entschuldigung - Paul-Doppelgänger William Campbell, besser bekannt als Billy Shears, - als also jener Möchtegern-Paul auch noch barfuß über den wohl berühmtesten Zebrastreifen der Welt ging, als das geschah, und er auch noch die Zigarette in der falschen Hand hielt - war´s aus mit der Geheimnistuerei! Nun war es allen klar: Paul war tot! Zeitungsberichte und Radiosondersendungen tönten es hinaus in alle Welt. Selbst Paul McCartney, der in letzter Zeit sich immer mehr ins Familienleben zurückgezogen hatte, bekam es mit. Und als Paul dann am 7. November 1969 in einem Interview mit dem "Life"-Magazin sich wieder zurück im Leben meldete, war es bereits zu spät: Viele Fans glauben noch heute an die Doppelgänger-Verschwörungstheorie und suchen versteckte Hinweise.
Und ehrlich gesagt: Das ist kreativ und macht Spaß! Überall ist etwas zu finden.
Es muss ja nicht immer Paul sein. Auffällig ist zum Beispiel auch, dass Ringo Starr auf vielen Beatles-Plattencovern einen guten Kopf kleiner als die anderen dargestellt ist - so, als stünde er bereits mit beiden Füßen im Grab! Nichts für ungut Ringo! Bleib uns lange, lange erhalten!