13. Oktober 1773 "Kometenjäger" Charles Messier entdeckt "Whirlpool-Galaxie"
Charles Messier gilt als erster systematischer Kometenjäger. Um Verwechslungen zu vermeiden, legt er einen Katalog von all den unbeweglichen Himmelskörpern an, auf die er während seiner Jagd nach Kometen stieß. Dieser Katalog umfasst 110 Objekte und ist heutzutage eine wichtige Orientierungshilfe für Hobbyastronomen. Autor: Jakob Mainz
13. Oktober
Donnerstag, 13. Oktober 2022
Autor(in): Jakob Mainz
Sprecher(in): Christian Baumann
Illustration: Tobias Kubald
Redaktion: Frank Halbach
Es war das, was man ein Aha-Erlebnis nennt, was Charles Messier im Februar 1744 passiert ist. Er war 13 Jahre alt, als er die Lichtspur eines großen Kometen am Horizont entdeckte. Der Junge staunte und staunte -und beschloss, diesen wundersamen, leuchtenden Himmelskörpern sein Leben zu widmen. Er wollte mehr von ihnen sehen und vor allem: er wollte sie begreifen. Er wollte sie entdecken, beobachten, berechnen, vorhersagen. So wurde der in Badonviller nahe der deutschen Grenze geborene Franzose Charles Messier zum ersten systematischen Kometenjäger.
Störfaktor Sternennebel
Doch mit der Zeit - Messier war mittlerweile in seinen Dreißigern und arbeitete in einer Sternwarte in Paris - gab es etwas, das ihm missfiel: Immer wieder freute er sich, die Umrisse eines über den Himmel ziehenden Kometen ausgemacht zu haben - um dann stets enttäuscht zu werden: Immer wieder entpuppte sich seine Entdeckung lediglich als ein Sternennebel. Als ein Sternennebel oder eine andere Himmelserscheinung, die man mit einem Kometen verwechseln könnte. Deswegen legte Messier einen Katalog an, in dem er all jene unbeweglichen Himmelskörper verzeichnete, auf die er bei seiner Jagd nach Kometen stieß.
Die Whirlpool-Galaxie
Am 13. Oktober 1773 fügte der 43-jährige Messier seinem Katalog unliebsamer Himmels-Objekte die Nr. M-51 hinzu: eine Spiralgalaxie, die aufgrund ihrer Form heutzutage Whirlpool-Galaxie genannt wird. Inklusive einiger posthumer Nachträge umfasst Messiers Katalog 110 Objekte.
Darunter ein Supernova-Rest, vier Planetarische Nebel, sieben Galaktische Nebel, 26 Offene Sternhaufen, 29 Kugelsternhaufen, 40 Galaxien, und drei sonstige Objekte. Messiers Katalog ist bis heute maßgeblich geblieben. Denn: Er gilt als optimale Orientierung für Hobbyastronomen. Das, was Messier mit den Instrumenten seiner Zeit neu entdecken konnte - und eigentlich gar nicht entdecken wollte - liegt zwar außerhalb unserer Galaxie, aber nah genug für Freizeit-Sternenforscher.
Die Geschichte ist voll von solchen En-passant-Entdeckungen. Penicilin, Mikrowelle, Röntgenstrahlung, Käse, Whirlpool-Galaxie - man könnte diese Liste fortführen. Charles Messier jedenfalls entdeckte neben all den unbeweglichen Himmelskörpern tatsächlich auch noch einige Kometen - vierzehn an der Zahl - und konnte gegen Ende seines Lebens auf eine erfolgreiche Laufbahn zurückblicken. Sein Katalog machte ihn bereits zu Lebzeiten berühmt; nach ihm wurde nicht nur ein Planet benannt, sondern auch der zweite große Komet des Jahrhunderts.