4. Dezember 1954 Erstes Burger King Schnellrestaurant
Das Konzept: über offener Flamme gegrilltes Rindfleisch und gewaltige Portionen Pommes frites: Burger King. Der Whopper wurde das Markenzeichen des Unternehmens. Ein Mordsding aus Rinderhack, Tomaten, Salat, Mayonnaise, Ketchup, sauren Gurken und Zwiebeln zwischen zwei Sesambrötchenhälften. Autorin: Katharina Hübel
04. Dezember
Mittwoch, 04. Dezember 2024
Autor(in): Katharina Hübel
Sprecher(in): Irina Wanka
Redaktion: Frank Halbach
Es ist noch nicht so lange her, da haben Wissenschaftler die Gastronomie revolutioniert. Vielleicht, weil es für Chemikerinnen und Physiker auf Dauer wenig spannend ist, in ihren Arbeitspausen einfach nur Nudeln in heißes Wasser zu schmeißen oder eine Pizza in den Ofen zu schieben. Anfang der 1990er Jahre schrieb der französische Wissenschaftler Hervé This über den „Physiker in der Küche“ und schuf damit die Grundlagen für eine ganz neue Welt abgefahrener Küchenkreationen. Erlesene Köchinnen und Köche begannen in ihren Küchen zu experimentieren, zu destillieren, zu zentrifugieren. Trockeneis, flüssiger Stickstoff, Spezialhandschuhe und Schutzbrille hielten Einzug. Aus den neuartigen Küchenlaboren entstiegen die seltsamsten Kreaturen.
Ehrlich, billig, schnell?
Eis, das die Zunge fast verbrennt, Kristalle, die im Mund wie ein pyrotechnisches Kunstwerk knistern, Fruchtessenzen, die am Gaumen im wahrsten Sinne des Wortes explodieren, bunter Schaum, der einst einmal Brokkoli war, Honig in Kugelform. Höchste Kochkunst in einer neuen Dimension. Doch… wie das so ist mit der Kunst: Da steht man stundenlang in der Küche und scheut keine Mühen und Kosten – und am Ende wollen die Kinder einfach nur: Kartoffelbrei, Fischstäbchen und Buchstabensuppe. So oder so ähnlich erging es auch der Molekularküche: Kaum erfunden, mussten viele Restaurants schon schließen. Und das simplere Essen triumphiert. Brot, Fleisch, Fritten. Einfach, ehrlich, billig und schnell.
Die Fastfoodindustrie floriert schon seit den 1940ern, als die Brüder Richard und Maurice McDonald als erste auf die Idee kamen, Burger und Pommes in maximaler Geschwindigkeit an den Kunden zu bringen.
Das „Mordsding“
Ihre Schnellrestaurants breiteten sich auf der ganzen Welt aus, bekamen bald aber auch schon Konkurrenz. Am 4. Dezember 1954 eröffnete in Miami der erste Burger King, gegründet von den Unternehmern James McLamore und David Edgerton. Ein Burger kostete damals 18 Cent. Und dann kam der Whopper. 1957 hat sich McLamore damit für viele unsterblich gemacht und eine Ikone der Fastfoodindustrie geschaffen. Was den Whopper von allen anderen Burgern unterschied: Man brauchte zwei Hände, um ihn zu essen. Whopper heißt: „Mordsding“. Er enthält 113,4 Gramm Rinderhackfleisch mit einem Fettgehalt von genau 20 Prozent, das 40 Sekunden über offener Flamme im Ofen gegrillt wird. Außerdem: Tomaten, Salat, Mayo UND Ketchup, saure Gurken, Zwiebeln, und: die charakteristische Sesamkörner oben drauf. Das Mordsding wird im Verlauf der Zeit immer riesiger: einem Doppelwhopper mit zwei Rinderhackscheiben folgt ein Triple Whopper mit drei Scheiben. Ganz nach dem Motto: So simpel ist das Erfolgsrezept.