Bayern 2 - Das Kalenderblatt


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20. September 1896 Erstes Motorradrennen der Welt

Von welchem Start zu welchem Ziel es dabei ganz genau ging, ist in der Forschung umstritten. Wann es hingegen war und wie es in etwa ablief, das scheint gesichert. Das erste Motorradrennen der Welt fand in Frankreich statt. Von der Teilnahme ausgeschlossen waren allerdings Fahrräder, die waren zu schnell. Autor Martin Trauner

Stand: 20.09.2024 | Archiv

20.09.1896: Erstes Motorradrennen der Welt

20 September

Freitag, 20. September 2024

Autor(in): Martin Trauner

Sprecher(in): Christian Baumann

Redaktion: Susi Weichselbaumer

Nochmals. So klingt, lautmalerisch nachgestellt, ein schnell vorbeifahrendes Motorrad heute. Etwa, wenn man als Radler die Olympiastraße von München nach Starnberg fährt und von einem dieser Kraftprotze überholt wird. Um die gefühlte 250 km/h hat das Ding dann schon drauf. Mindestens. Und selbst fährt man mit 25 km/h. Aber na ja: Früher, also wirklich ganz viel früher, so vor über 125 Jahren, da war das ganz anders. Ein Rückblick:

Niijaam ...

Am 20. September 1896 soll das erste Motorradrennen der Welt veranstaltet worden sein. Die Motorradler sind dann nicht die 20 Kilometer von München nach Starnberg gefahren, sondern sie sollen von Paris nach Nantes gedüst sein. Damals klang der Motor-Sound wohl ein wenig anders als heute. Vielleicht "ptptpptptptptptptpp" - oder so ähnlich. Fahrer dieser frühen Zeit berichteten, jenes damals ja noch ganz neu entwickelte "Kraftrad" oder "Motorrad" fühle sich an, wie ein Pferd, das gleich durchgeht…

Ptptptptpt ...

Über dieses - angeblich - erste Motorradrennen der Welt wissen wir nicht viel. Eigentlich so gut wie gar nichts außer dem Datum. Angeblich sollen acht Fahrer mit den damals neu entwickelten, motorisierten Fahrzeugen von Paris nach Nantes, also "Nantes" mit einem "N" am Anfang um die Wette gefahren sein. Das wären knapp 400 Kilometer gewesen. Aber, das weiß man dann doch, damals fuhr so ein Motorfahrzeug höchstens um die 10 Stundenkilometer schnell. Mehr nicht.

Da scheint es dann doch ein bisserl plausibler, was andere Quellen berichten: es ging von Paris nur nach Mantes, "Mantes" mit einem "M" am Anfang, einem Ort in der näheren Umgebung von Paris. Immerhin auch noch um die 40 Kilometer entfernt… Also so in etwa München - Starnberg und retour.

Aber, und das ist dann doch sehr erstaunlich: Man ließ bei diesem frühen Rennen von Paris nach wo auch immer hin keine Radler zu. Warum? Da muss man ein wenig in die Geschichte der selbst fahrenden Fahrzeuge schauen. Das erste Fahrzeug, das nicht von Tieren angetrieben wurde, war das Fahrrad, schon um 1817 von Karl von Drais entwickelt. Und da gab es auch schon ein paar Jahre später ein, nennen wir es auch mal "Rennen", in München, vom Karolinenplatz nach Schloss Nymphenburg.

Und jetzt ein Zeitsprung: 1885 baute Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach ein "Motorfahrzeug". Aber das war kein Gefährt mit vier Rädern, wie wir das heute kennen, sondern ein altes Radl aus Holz mit einem Benzinmotor dran. Das erste Motorrad. Sagt man heute. Und schon knapp 10 Jahre später produzierte der Münchner Heinrich Hildebrand, er war ein begeisterter Radsportler, das erste serienmäßig hergestellte Motorrad. Und von da an war es natürlich nicht mehr weit bis zum Motorradrennen in Paris.

Aber jetzt nochmals: Warum ließ man beim angeblich ersten Motorradrennen der Welt keine Fahrräder zu? Die waren damals halt einfach noch viel schneller unterwegs als die motorisierten Gefährten. Das hat sich dann doch geändert….


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