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17. Januar 1991 "Kevin – Allein zuhause" läuft in den deutschen Kinos an

Was passiert, wenn man sein Kind aus Versehen daheim vergisst, wenn man in Urlaub fährt? Aus dieser Witzfrage eines Drehbuchautors entsteht ein Film, der sofort ein wahrer Kassenschlager und langjähriger Weihnachtskult wird. Und so ist Kevin jedes Jahr wieder alleine zuhaus. Autorin: Fiona Rachel Fischer

Stand: 17.01.2024 | Archiv

17.01.1991: "Kevin – Allein zuhause" läuft in den deutschen Kinos an

17 Januar

Mittwoch, 17. Januar 2024

Autor(in): Fiona Rachel Fischer

Sprecher(in): Irina Wanka

Redaktion: Susi Weichselbaumer

Im Erste-Klasse-Abteil eines Fliegers von Chicago nach Paris fällt Mrs. McCallister auf: Sie hat ihren Sohn vergessen. Ihr Gesicht ist eine Grimasse des Entsetzens, ihr Mund ein rundes Oh, als sie schockiert in die Kamera schaut. Kevin – ist allein zuhaus!!!

Vergessen

Filmproduzent und Drehbuchautor John Hughes kennt solche Schockmomente nicht, denn: Irgendwann in den späten 1980ern kommt ihm die Idee seinen Nachwuchs auch auf seine Urlaubspackliste zu setzen. Dabei kommt ihm der Gedanke: Was würde mein kleiner Sohn eigentlich anstellen, wenn ich ihn einfach zuhause ließe?

Zack, Filmidee, Drehbuch. Es ist der Filmjunge Kevin McCallister, der die Antwort auf Hughes hypothetische Frage ausbaden muss. Ein Sturm führt zu einer kaputten Stromleitung, das wiederum zu einem verpassten Wecker. Als die ganze Familie Hals über Kopf aufbricht, um doch noch ihren Flug in den Weihnachtsurlaub zu erwischen, wird Kevin vergessen. Der kruschtelt gerade auf dem Dachboden herum. Nach ein wenig Verwunderung kommt dem Jungen die sturmfreie Bude aber dann ganz gelegen. Viel Zeit zum Fernsehen und Süßigkeiten mampfen.

Verteidigt

Lange einsam bleibt er allerdings nicht: Zwei Möchtegern-Einbrecher auf Christmas-Coup haben es auf das Zuhause der McCallisters abgesehen. Es ist der fette Weihnachtsbraten, den sie sich während der Ferien genehmigen wollen. Nicht mit Kevin. Der merkt, was die zwei vorhaben und macht sein Zuhause zum Fort.
Mit spiegelglatt gefrorenen Treppen, allerlei spitzen Gegenständen und Flammenwerfern. Der Showdown wird infernalisch und superkomisch.

Als Kevins Mutter – absolut geschockt darüber, ihren Sohn vergessen zu haben – über allerlei Umwege wieder heim nach Chicago gehetzt kommt, sind die Verbrecher bereits festgenommen. Kevin hat mit ihnen ganz allein aufgeräumt – und auch das Chaos seiner Abwehrmechanismen selbst beseitigt.

Verkauft

Im Dezember 1990 bricht die Komödie pünktlich zu Weihnachten in den amerikanischen Kinos sämtliche Rekorde. Die investierten 18 Millionen Dollar Produktionskosten spielen allein in den Vereinigten Staaten wieder 300 Millionen Dollar ein.
Nicht ganz so rechtzeitig landet Kevin in den deutschen Kinos, am 17. Januar 1991. Doch trotz der saisonalen Verspätung ist der Streifen hier genauso eine große Freude für Millionen Zuschauer. Auch 30 Jahre nach Kinostart gehört der Film für viele in Deutschland zu Weihnachten wie ein strohsterngeschmückter Weihnachtsbaum oder Würstchen mit Sauerkraut. Was sieht mehr nach Weihnachten aus, als das geschreckte O von Mrs. McCallister im Flugzeug? Was klingt mehr nach Weihnachten, als das Gebrüll der ausrutschenden Einbrecher? Wahrscheinlich nur Kevins Eduard-Munch-artiger Schrei, als er sich wie jeden Morgen allein zuhause das brennende Rasierwasser seines nicht anwesenden Vaters auf die Pausbacken patscht.


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