Bayern 2 - Das Kalenderblatt


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27. Oktober 2003 Museo Picasso eröffnet

In Málaga hat die Stadt ihrem berühmtesten Sohn ein Denkmal gesetzt. Im Palacio de Buenavista hat sie zu Ehren von Pablo Picasso ein Museum eingerichtet. Picasso selbst hatte zu Lebzeiten schon den Wunsch nach einem Museum in seiner Heimatstadt. Heute sind über 200 Kunstobjekte im Museo Picasso zu bewundern. Autorin: Katharina Hübel

Stand: 27.10.2023 | Archiv

27.10.2003: Museo Picasso eröffnet

27 Oktober

Freitag, 27. Oktober 2023

Autor(in): Katharina Hübel

Sprecher(in): Irina Wanka

Redaktion: Frank Halbach

Für Großväter gibt es eine typische Liste an Dingen, mit denen sie sich bei ihren Enkeln nur beliebt machen können: Empfehlenswert sind Enten füttern, Eis spendieren, Radfahren beibringen, Tretboot fahren oder auch eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen.

Bernards Opa

Der Opa von Bernard Ruiz-Picasso allerdings war etwas anders. Er lebte in einem großen Haus in Südfrankreich, in dem er viele verschiedene Kunstgegenstände aufgestellt und aufgehängt hatte. Er war ständig beschäftigt und hatte immer viele Freunde um sich herum. Rentner war sein Opa nie, bis zu seinem Tod nicht - und da war er immerhin 91 Jahre alt. Bernard hat bei seinem Großvater oft im Wohnzimmer auf dem Boden gespielt, während die Erwachsenen miteinander sprachen. Unterbrechen durfte Bernard seinen Großvater dabei nicht. Aber ab und an hat sich sein Opa selbst unterbrochen, seinen Enkel in den Arm genommen und ihm Dinge erklärt. Er konnte aufmerksam sein, wohlwollend gegenüber Bernard; ein Großvater, der Kinder mochte.

Und dann gab es sie doch auch, die typischen Erlebnisse: In den Ferien gingen Opa und Bernard gemeinsam zum Stierkampf, für den der Großvater eine große Bewunderung hatte, oder sie spielten am Strand. Ping-Pong gehörte zu den typischen Freizeit-Vergnügungen. Momente, an die sich Bernard gerne erinnert.

Opas gruselige Bilder

Weniger gute Erinnerungen hat Bernard an seine Schulzeit. Da wurde er wegen seines Großvaters oft gehänselt.
Weil dieser eben nicht nur Eis essen ging, sondern großformatige Bilder malte, vor denen sich die anderen Kinder gruselten: Er malte beispielsweise Menschen, bei denen die Augen an Stelle der Ohren angebracht waren oder nahm seltsame geometrische Zerlegungen von Gesichtern vor, in grell bunten Farben. Und dann, als Bernard 14 Jahre alt war, starb sein Opa. Und so langsam begann Bernard zu begreifen, dass sein Großvater, Pablo Ruiz Picasso, eine wirklich berühmte Persönlichkeit war; eine von der Sorte, deren Ruhm mit dem Tod noch längst nicht vorbei ist. Ein Künstler, der ein unfassbares Erbe hinterlassen hat. Sieben Jahre lang dauerte es, bis klar war, was es alles umfasste; bis alle Kunstwerke, die Pablo Picasso vererbt hatte, schriftlich erfasst waren: 1.856 Gemälde, 7.089 Zeichnungen, 30.000 Graphiken, 1.355 Plastiken und 2.880 Keramiken. Was tun mit so viel kunsthistorischer Verantwortung, die Bernard von seinem Opa Pablo Picasso mit den Millionen an Wert mit vererbt bekommen hatte? Statt Erbschaftssteuer wünschte sich der französische Staat Kunstwerke. Und so entstand 1985 das Picasso-Museum in Paris mit der derzeit umfangreichsten Picasso-Sammlung.

Doch da gab es noch einen Ort, der für Pablo Picasso entscheidend war: Sein Geburtsort im spanischen Andalusien: Málaga. Und in Málaga erinnerte noch nicht viel an den berühmten Maler. Dabei stammen einige charakteristische Farben in Picassos Gemälden von dort und auch einige der Motive: Wie Tauben oder Stiere. Und so gibt Bernard auch einen Teil seines Erbes nach Málaga, wo am 27. Oktober 2003 das Museo Picasso eröffnet. In Málaga wurde Picasso zum Maler - das Erbe seines Vaters, der selbst Künstler war und dem kleinen Pablo schon als Kind Maltechniken beigebracht hatte. Seinem Enkel hat Pablo Picasso nicht nur Kunstwerke vererbt, sondern auch die Liebe zur Kunst. Bernard ist Schriftsteller, Verleger und Kunstexperte geworden.


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