Zu Mariä Empfängnis Wenn das Baby im fremden Bauch wächst
Das Baby von einer fremden Frau austragen? Für manche Paare scheint es die einzige - wenn auch illegale - Möglichkeit, Kinder zu haben. Die Geschichte einer Frau, die verzweifelt versucht, ein Baby zu bekommen.
Carolin Müller und ihr Mann kannten sich drei Jahre, als er Krebs bekam. Es folgte eine Chemotherapie, hochdosiert. Und dann war er unfruchtbar, für immer. Knapp drei Jahre sind vergangen. Sie dachten, das wird schon noch mit dem Kinderkriegen. Denn vor der Chemotherapie haben sie seine Samenzellen in Stickstoff tieffrieren, kryokonservieren lassen. Elf Röhrchen waren es. Inzwischen sind nur noch vier davon übrig nach sieben künstlichen Befruchtungen – die alle erfolglos blieben. Einmal war sie schwanger, verlor das Kind aber nach neun Wochen.
"Wenn man selber mal schwanger gewesen ist und das Gefühl hatte von so einer Schwangerschaft, wie schön das ist, das auch abzugeben an jemand anderen und diese Vorstellung, dass das Kind nicht in dir selber wächst und dass man diesen Ultraschall dann mitverfolgen kann und so ein bisschen außen vor dann steht, ja schmerzt es einen natürlich schon."
Carolin Müller
Die Müllers haben längere Zeit mit der Idee der Leihmutterschaft gespielt, inzwischen eine günstigere Alternative innerhalb der EU gewählt. Ob ihr Kinderwunsch in Erfüllung gehen wird? Garantieren kann das niemand. Vier Röhrchen mit tiefgefrorenen Samenzellen bleiben noch – danach kann kein Geld der Welt mehr ein gemeinsames Kind ermöglichen.
Kirchliche Kritik an der Leihmutterschaft
Leihmutterschaft
Die Reproduktionsmedizin unterliegt in Deutschland strengen Regeln, so ist etwa Leihmutterschaft in Deutschland illegal. Mutter ist in Deutschland immer die Frau, die ein Baby zur Welt bringt.Viele Paare gehen deshalb ins Ausland. Wie viele es genau sind, dazu gibt es keine Zahlen.
Der Augsburger Weihbischof Anton Losinger, der auch im Ethikrat sitzt, hält es aus anthropologischen, wie aus sozialen Gründen für nicht gut, Leihmutterschaft als kommerzielle Option einzuführen. Das Verhältnis zwischen Mutter und Kind sei gefährdet.
Hintergrund
Am Fest Mariä Empfängnis feiert die katholische Kirche, dass Maria von ihrer Mutter Anna empfangen wurde und das, so die Lehre: unbefleckt und ohne Erbsünde.