Sankt Martin Ohne Barmherzigkeit verliert die Kirche ihren Sinn
Die Barmherzigkeit des heiligen Martin ist sprichwörtlich geworden. Barmherzigkeit ist auch das Herzensthema von Papst Franziskus. Immer wieder thematisiert er die Zuwendung seiner Kirche zu den Menschen am Rande der Gesellschaft.
Papst Franziskus wird nicht müde ein Umdenken im Umgang mit den Suchenden anzumahnen. Doch wie sieht es mit der Umsetzung seiner Apelle aus?
Barmherzigkeit und Nächstenliebe zu leben, darum bemühen sich die zahlreichen katholischen Basisgemeinden vor Ort – auch in Zeiten knapper Kassen und Personalmangels.
"Weil Gott sich des Menschen erbarmt in seiner Schwäche und mit seinen Fehlern, haben die Kirchen eine besondere Verpflichtung, von dieser Barmherzigkeit zu künden ."
Paul Zulehner
Doch die Amtskirche tut sich in vielen Fällen schwer mit dem eigenen Anspruch. Wiederverheiratete Geschiedene etwa oder Homosexuelle erleben die Kirche als eher unbarmherzig.
Die Heiligenlegende des Martin von Tours aber spricht von Nächstenliebe und Barmherzigkeit ohne Ansehen der Person. Bei seiner Begegnung mit dem Bettler trat Martin nicht als Missionar oder Moralist auf.
Stimmen zu "Barmherzigkeit"
Papst Franziskus
"Die Kirche ist eine Mutter. Sie muss sich um die Verletzten kümmern - mit Barmherzigkeit! Und wenn der Herr nicht müde wird zu verzeihen, dann haben wir keine andere Wahl."
Angela Merkel, Bundeskanzlerin
Neuerscheinung
In seinem neuen Buch "Gott ist größer als unser Herz" beschäftigt sich der Wiener Pastoraltheologe Paul Zulehner mit der Haltung des Erbarmens.
In unserer modernen Gesellschaft erscheint die vielen als antiquiert, der Alltag zeichne sich oftmals eher durch Erbarmungslosigkeit aus. Erbarmen aber, sei ein Grundmerkmal Gottes, betont Zulehner und zeigt Wege zu einer Pastoral des Erbarmens.