Monaco Franze Der ewige Stenz
Helmut Fischer in seiner Paraderolle als unwiderstehlicher Frauenliebling und sympathischer Schwerenöter - alle Infos zum Stenztum des Franz Münchinger.
München scheint ein Pflaster für sympathische Schwerenöter zu sein, zumindest im Film und vor allem, wenn Regisseur Helmut Dietl seine Finger im Spiel hat. Schon Günther Maria Halmer alias Hallodri Tscharlie hält in Dietls erster TV-Serie "Münchner Geschichten" seine Umgebung mit Harakiri-Projekten ordentlich auf Trab.
Den Frauen gegenüber nie abgeneigt
Helmut Fischer schafft es dann als "Monaco Franze - Der ewige Stenz" mit amourösen Abenteuern seine Ehefrau Annette, gespielt von der kongenialen Ruth-Maria Kubitschek, regelmäßig an den Rand des Nervenzusammenbruchs zu treiben. München ist bekanntlich die nördlichste Stadt Italiens und als solche ideales Jagdrevier für einen Casanova, der zwar schon in die Jahre gekommen ist, aber mit seinem mediterran angehauchten Aussehen und südländischen Verführer-Charme bei der Damenwelt immer noch einen Stich macht.
Münchinger, Franz
Übrigens ist Monaco Franze - nomen est omen - sein Spitzname, eigentlich heißt er Franz Münchinger. Zunächst arbeitet der Endvierziger als Kriminalkommissar, wird aber bald früh pensioniert. Danach hat er noch mehr Zeit für seine Touren auf Freiers Füßen, die er mit der Notorik eines "ewigen Stenz" unternimmt.
"Ein bissel was geht immer."
Monacos Franze Wahlspruch
Vorstadt-Casanova aus dem Glasscherbenviertel
Aushalten lässt sich Monaco Franze von seiner eleganten und wohlsituierten Ehefrau Annette von Soettingen, von ihm "Spatzl" genannt. Die Antiquitäten-Händlerin verkehrt - ihrem blaublütigen Hintergrund gemäß - gern in den so genannten besseren Kreisen. Der Monaco dagegen stammt aus einem Münchner Glasscherbenviertel und hat bereits eine lange Karriere als Vorstadt-Casanova hinter sich.
Aus diesem Kontrast bezieht die Serie großen Reiz. Wenn der Stenz nicht gerade die feine Gesellschaft düpiert, treibt er Annette durch seine Techtelmechtel mit jungen Damen in den Wahnsinn. Am Ende aber kann sie dem sympathischen Schwerenöter nicht ernsthaft böse sein, wenn der mit treuherzigem Dackelblick für sich geltend macht: "Geh' Spatzl, schau, wia i schau!"