Bayern 2 - Notizbuch


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Der grüne Schönheitsmarkt boomt Ist da noch Platz für Gründer?

Während der Kosmetikmarkt allgemein stagniert, erlebt die Naturkosmetik von Jahr zu Jahr Zuwächse um 10 Prozent. Naturkosmetik ist das bestimmende Wachstumssegment der Branche. In Deutschland wurden im Jahr 2015 für 1,1 Mrd. Euro Naturkosmetikprodukte verkauft. Damit ist der deutsche Markt der größte Naturkosmetikmarkt Europas. Immer mehr Konsumenten versuchen, sich nicht nur gesund zu ernähren, sondern auch gesund zu pflegen.

Von: Sabine März-Lerch

Stand: 15.11.2016

Kundin vor einem Regal mit Bio-Kosmetika | Bild: picture-alliance/dpa

Die Naturkosmetikwelle heute und ihr Vorgänger in den 1980er Jahren

Die Ökologie- und Friedensbewegung der 1980er Jahre führte zu einem Umdenken in vielen Gesellschaftsbereichen. Was damals als Biobewegung im Lebensmittelbereich begann, färbte bald auch auf Kosmetikartikel ab. Viele Firmen, die damals gegründet wurden, existieren noch heute als mittelständische Naturkosmetikunternehmen. Gab man sich vor dreißig Jahren noch mit relativ farblosen, fantasielosen Produkten ab, erfüllen die heutigen start ups der Branche auch die Bedürfnisse nach modernem Design. Die Naturkosmetik hat ihr Image entstaubt. Heutige Konsumenten stellen nicht nur die Frage nach den Inhaltsstoffen, sondern auch nach Nachhaltigkeit und Arbeitsbedingungen in den Herkunftsländern der Rohstoffe.

Neben den klassischen Anbietern für Naturkosmetik wie Bioläden, Reformhäuser und Apotheken, verkaufen  - mit 40 Prozent - Drogeriemärkten den größten Teil der natürlichen Cremes und Lotionen. Im Onlinehandel ist Naturkosmetik überdurchschnittlich vertreten.

"Es war sicher mutig, uns da hineinzuwagen. Es gibt ja auch in der Naturkosmetik die großen Konzern. Deshalb haben wir uns auf den online Markt konzentriert. Man darf sich nicht einschüchtern lassen."

Sabine Puchmayr, Greendoor Naturkosmetik

Verschiedene Siegel sollen Verbraucher die Orientierung erleichtern, sind aber nicht Pflicht: Das deutsche BdIH-Siegel, Ecocert und cosmebio aus Frankreich, Igea aus Italien, das internationale Siegel Natrue … Jede Organisation vergibt ihren Stempel nach unterschiedlichen Kriterien: bei der einen Mindestkriterien, die von den Inhaltsstoffen zu erfüllen sind, bei der anderen hohe Ansprüche an biologische Inhaltsstoffe. Der Verbraucher ist gefragt, sie nachzulesen, um sich vor Silikonen und Parabenen, Emulgatoren und Konservierungsmitteln zu schützen. Und vor sogenanntem Greenwashing, bei dem Hersteller mit möglichst natürlichem „Facing“ ihrer Kosmetiklinie mit Olive oder Granatapfel ein gesundes Produkt vortäuschen.

Der Markt bleibt grün

"Wir können eine Ökologisierung des Kosmetikmarktes entdecken – weil zum einen der Konsument die Inhaltsstoffe nicht mehr haben will. Weil aber auch die Kosmetikindustrie selbst nach Alternativen zum Mineralöl sucht."

Elfriede Dambacher, Naturkosmetikkonzepte


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