"Die Projektoren" Bayerischer Buchpreis für Clemens Meyer
Clemens Meyers preisgekrönter Roman erzählt von den Jugoslawienkriegen, deutschen Söldnern und Cowboys, vom Kino, von Karl May und von der Gewalt des letzten Jahrhunderts. Gespräch mit dem Autor und Lesung mit Thomas Lettow.
Nach einer spannenden Live-Jurydiskussion ging der Bayerische Buchpreis 2024 an Clemens Meyers 1000-Seiten-Roman „Die Projektoren“. In diesem großen Roman bilden die Karl-May-Verfilmungen aus den 60er Jahren eine erzählerische Klammer für zahlreiche Geschichten und Zeitebenen. Gleiches gilt für einen sächsischen Hochstapler namens „Doktor May“ und eine psychiatrische Klinik in Leipzig, deren Patienten wieder auf die eine oder andere Weise mit dem Werk Karl Mays verbunden sind.
Panorama der Geschichte
Der Leipziger Schriftsteller verknüpft zahlreiche Fäden zu einem Panorama der verzweigten Geschichte Jugoslawiens und Deutschlands im 20. Jahrhundert, vom Einmarsch der Deutschen im Frühjahr 1941 bis zu den Bürgerkriegen Anfang der 1990er Jahre, bei denen sich auch deutsche Neonazis als Freischärler verdingten.
Lesung und Gespräch
Thomas Lettow, Schauspieler am Münchner Residenztheater, liest in der Regie von Kirsten Böttcher eine Passage aus dem Roman, über einen Sonntagsspaziergang in der Stadt Belgrad im Frühjahr 1941, kurz vor dem Überfall der Deutschen. Mit freundlicher Genehmigung des S. Fischer-Verlages sind Lesung und Gespräch auch zu finden im Bayern 2-Podcast „Buchgefühl – reden und lesen".