Prof. Wolfgang Herrmann, Präsident der TUM Ein Plädoyer für Kreativität in der Schule
Andere beneiden uns um unser Schulsystem, betont Wolfgang Herrmann, der Präsident der Technischen Universität München. In den Naturwissenschaften wünscht er sich aber mehr Beobachten, weniger "schreckliche Formeln". Und er pocht auf Kreativität.
Heute erscheint die Studie "Bildung auf einen Blick", die die Bildungssysteme in den 34 Mitgliedsländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vergleicht.
Wie steht das deutsche Bildungssystem im Vergleich zu anderen Ländern da? Darüber hat die radioWelt mit Prof. Wolfgang Herrmann von der Technischen Universität in München gesprochen. Klagen über die Schulen hierzulande seien oft übertrieben, meint er und betont, was im Unterricht auf keinen Fall fehlen dürfe.
"Kreativität ist gefordert. Das bedeutet, dass man kreativitätsfördernde Fächer fördert, nämlich: die Musik und die Kunst."
Prof. Wolfgang Herrmann in der radioWelt auf Bayern 2
"Schreckliche Formeln"
"Hier könnte man durchaus stärker einsteigen, gerade in den musischen Fächern", betonte Wolfgang Herrmann. "Das sage ich als jemand, der für eine Technische Universität zuständig ist."
"Es ist nicht so, dass unsere jungen Leute zu wenig Technikbezug haben. Sie sind eher manchmal überfüttert mit Detailwissen. Es käme sehr viel mehr in der Zukunft darauf an, dass man die Naturwissenschaften bei der Naturbeobachtung beginnt - und erst dann im Unterricht diese schrecklichen Formeln bringt."
Prof. Wolfgang Herrmann