Bayern 2 - radioWelt


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Simone Peter, Grüne Alternative zum Status "Sichere Herkunftsländer" notwendig

Sollen Marokko, Algerien und Tunesien als "sichere Herkunftsländer" gelten? Die Abstimmung dazu wurde verschoben. Unter den derzeitigen Umständen werde es keine Zustimmung der Grünen geben, betonte Simone Peter in der radioWelt auf Bayern 2.

Stand: 17.06.2016

Simone Peter | Bild: picture-alliance/dpa

Simone Peter hat die Verschiebung der Entscheidung des Bundesrates über die Einstufung der sicheren Herkunftsländer begrüßt.

"Wir wollen nicht im Monats-Rythmus symbolpolitische Maßnahmen auf den Tisch kriegen, sondern wirklich an den realen Problemen arbeiten."

Simone Peter

Sie meint damit, dass "die Asylverfahren immer noch zu lange dauern" und "dass die Menschen gar nicht von ihren Regierungen zurückgenommen werden".

"Wir werden nicht zustimmen"

Eine Flüchtlingsfamilie läuft am 18.09.2014 durch die Landesaufnahmebehörde für Asylsuchende (LAB) in Braunschweig (Niedersachsen). | Bild: picture-alliance/dpa zum Artikel Abstimmung verschoben Maghreb-Frage bleibt Zitterpartie

Der Bundesrat will erst in drei Wochen über die Einstufung der drei Maghreb-Staaten als sichere Herkunftsländer entscheiden. Ob in dieser Zeit eine Mehrheit zustande kommt, ist angesichts großer Vorbehalte unter den grün-mitregierten Ländern unklar. Von Janina Lückoff [mehr]

Simone Peter nannte zwei Schritte, die aus Sicht der Grünen den Zuzug aus dem Maghreb steuern könnten. Sie forderte, "endlich die Beschleunigung der Asylverfahren hier im Land voranzubringen". Auch vor Ort, im Maghreb, müsse man aktiv werden - es gehe darum "Informationsmaßnahmen im Land zu organisieren, wie das auch im Kosovo funktioniert hat, dass man über den Rechtsstatus (in Deutschland) informiert und akute Hilfe leistet", sagte sie im radioWelt-Interview.

Peter wiederholte das "Nein" der Grünen zur Einstufung der Maghreb-Staaten als "sicher Herkunftsländer". Die für heute geplante Abstimmung im Bundesrat wurde vorläufig abgesagt. Simone Peter sagte dazu: "Sollte sich die Bundesregierung nicht bewegen, dann wird es so ausgehen, wie es heute ausgegangen wäre, wir werden nicht zustimmen."


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