"Andreas Gryphius" zum Downloaden Materialien für den Schulunterricht
Lebensbezug / Die Sendung im Unterricht
Der Mensch ist sich selbst ein Rätsel und bisweilen sogar ein Ungeheuer. Das Leben steckt voller Widersprüche, Ängste und Ungewissheiten, die auf Klärung drängen. Die Frage nach dem Sinn und Zweck des Daseins treibt alle um, jeder sucht nach Fixpunkten, die einen Halt im Wirbel der Gegensätze und Veränderungen bieten.
Lyrik geht unter die Haut!
Das gilt vor allem für die Jahre des Erwachsenwerdens. Sie sind eine Zeit der Übergänge, der bohrenden Suche nach Substanz und Essenz der eigenen Existenz, dem ungedämpften Aufeinanderprallen scharfer Kontraste, der emotionalen Achterbahnfahrten zwischen grell ausgeleuchtete Extremen und dem ersten verstörenden Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit.
Barock macht an!
So gesehen ist die Phase der Adoleszenz mit ihrem Gefühlschaos, ihren Selbstzweifeln, starken Worten und starken Gesten ein durchaus barocker Lebensabschnitt. Darum gehen auch die Gedichte des Andreas Gryphius sofort unter die Haut. Sie bilden die Erfahrung des existenziellen Ausgesetztseins in einer packenden, rebellischen, aufgewühlten und aufwühlenden Sprache an, die ihren Leser oder Hörer unmittelbar erreicht. Das macht Lyrik zu einem starken Erlebnis, das sich direkt und ohne literaturwissenschaftliche Vorkenntnisse einstellt. Vielleicht weckt diese persönliche Erfahrung ja die Neugier auf mehr!
Hören
Die Schülerinnen und Schüler hören die Sendung oder die Audio-Ausschnitte.
Arbeitsblätter
Um Andreas Gryphius näher kennenzulernen, können sich die Schülerinnen und Schüler nach dem Hören der Sendung mit den Arbeitsblättern beschäftigen.
Arbeitsblatt 1: "Die Honig-Zunge war mit Stacheln ausgerüst'" - Fakten zu Leben und Werk des Andreas Gryphius". Das Arbeitsblatt sichert wichtige Eckdaten zur Biografie und zum zeitlichen Hintergrund des Dichters.
Arbeitsblatt 2: "Du siehst, wohin du siehst, nur Eitelkeit auf Erden!" - Sprache und literarische Motive bei Gryphius. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit den sprachlichen und thematischen Merkmalen der Lyrik des Barockdichters auseinander. Sie lernen den Vanitas-Gedanken als zentrales Werkmotiv kennen.
Arbeitsblatt 3: "Es ist alles eitel!" - Andreas Gryphius als Prediger gegen die Scheinhaftigkeit der irdischen Dinge. Die Schülerinnen und Schüler interpretieren mit dem Sonett "Es ist alles eitel" ein "typisches" Barockgedicht, das wichtige formale und motivische Elemente der Stilepoche bündelt.