Bälg | Dialektale Verkürzung für "Bälger", umgangssprachlich für Kinder |
Chamäleon | Ein Reptil, das seine Farbe der Umgebung anpassen kann; hier ist ein Mensch gemeint, der sich auf schillernde Weise seiner Umgebung anpasst. |
Dreißigjähriger Krieg | Er dauerte von 1618 bis 1648, war gleichzeitig ein Krieg zwischen protestantischen und katholischen Mächten und ein Konflikt um das Gleichgewicht der europäischen Mächte. Innerhalb Deutschlands bekämpften sich die Katholische Liga und die Protestantische Union, auf europäischer Ebene wurde der habsburgisch-französische Gegensatz ausgetragen. Auf der einen Seite standen die habsburgischen Mächte Österreich und Spanien, auf der Gegenseite Frankreich, Niederlande, Dänemark und Schweden. |
Episches Theater | Brecht wendet sich mit seinem Entwurf eines Epischen Theaters gegen die Unterscheidung zwischen dramatischer und epischer Form, die auf Aristoteles zurückgeht. Die immer komplexer werdende Welt bedingt für ihn, dass es nicht mehr ausreicht, einfach handelnde Personen darzustellen. Die Gesellschaft, die die Handlungen von Personen hervorruft, wird auf diese Weise im 20. Jahrhundert nicht mehr transparent. So arbeitet er mit Erzähler und informierenden Zwischentiteln. Der Schauspieler soll als Schauspieler erkennbar bleiben. Auf diese Weise soll die aristotelische Einfühlung verhindert werden. Vielmehr sollen die Zuschauer die veränderbaren Gesetze und Regeln der Gesellschaft verstehen. Ein wichtiges Darstellungsmittel ist dabei der sogenannte "Verfremdungseffekt" (s. unten). |
Exekution | Hinrichtung |
Faschistisch | Adjektiv von Faschismus, der eine antidemokratische, antiliberale und antikommunistische Ideologie bezeichnet. |
Feldprediger | Militärgeistlicher |
Feldwebel | Ein Unteroffiziersdienstgrad beim Militär |
Hauptleut | Poetische oder auch dialektale Verkürzung von Hauptleute, dem Plural von Hauptmann |
Höllenschlund | Bildliche Bezeichnung für den Eingang der Hölle, in den man wie in einen Schlund hineingezogen wird |
Intellektueller | Person, die in Kunst, Literatur oder Wissenschaft tätig ist, sich geistig damit auseinandersetzt oder dessen Weltbild davon geprägt ist. |
Kalkül | Formales Regelsystem. Allgemein sprachlich wird es meist im Sinne von Abwägung oder Erwägung benutzt |
Kapitalakkumulation | Die durch Sparen und Investieren des Mehrwertes vorangetriebene Erweiterung des Kapitals |
Klassengegensätze | Der Gegensatz zwischen denjenigen, die das Kapital besitzen und denen, die für sie arbeiten. Sie werden nach der Theorie von Karl Marx durch die ungleiche Verteilung der Produktionsmittel erzeugt. |
Konformismus | Bezeichnet eine Anpassung an gesellschaftlich vorherrschende Regeln und Normen um jeden Preis |
Marketenderin | Die soldatische Truppe betreuende und begleitende Händlerin |
Marxist | Anhänger der auf Karl Marx (1818 –1883) zurückgehenden kommunistischen Lehre |
Mehrwerterzeugung | Im allgemeinen Sprachgebrauch kann Mehrwert als Synonym für Wertschöpfung, also für den Gewinn, den man bei einer Produktion erzielt, benutzt werden. Bei Marx ist Mehrwerterzeugung die spezifisch kapitalistische Form des Wirtschaftens. |
Mythos | Die ursprünglichen Mythen sind erzählende Menschheitsüberlieferungen, die existentielle Fragen des Menschen, der Menschheit und der Welt aufgreifen. Im modernen Sprachgebrauch wird Mythos aber oft für etwas verwandt, das eine allgemeine Auffassung repräsentiert, ohne dass es einer verstandesmäßigen Erklärung zugänglich ist. |
Paradox | Widerspruch |
Propagandainstrument | Propaganda ist die gezielte Verbreitung einer, meist politischen, Botschaft. Ein Propagandainstrument kann dementsprechend eine Zeitschrift, das Fernsehen, eine Flugschrift, ein Plakat oder ein anderes Instrument zu Verbreitung der Botschaft sein. |
Regimentskasse | Die Kasse einer mittelgroßen militärischen Formation |
Schindanger | Ursprünglich ein gemeinsamer Dorfplatz, auf dem das Vieh gehäutet und verscharrt wurde; Hingerichtete und Menschen, denen kein kirchliches Begräbnis zugestanden wurde, wurden vielfach ebenfalls dort begraben |
Verfremdungseffekt | Verfremdung im Sinne Brechts und des Epischen Theaters bedeutet eine Darstellung, die eine Distanzierung des Zuschauers erlaubt. Ein Verfremdungseffekt wird zum Beispiel dadurch erzielt, dass zwischen den einzelnen Szenen oder Bildern ein Chor auftritt oder einer der Protagonisten aus dem Handlungsverlauf austritt und in Richtung Publikum reflektiert oder informative Texte eingeblendet werden, anstatt große Gefühle erlebbar zu machen. |
Werber | Hatten die Aufgabe Zivilisten zum Kriegsdienst anzuwerben. |