Im Porträt
Geschichte | HS, RS, Gy |
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Der General, Politiker und Staatsmann galt von Jugend an als intellektuell herausragend, jedoch zunächst ohne Karriere. Die Algerienkrise und der Bankrott der französischen Innenpolitik machten ihn 1958 zum Staatspräsidenten.
Das Leben des französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle ist eng mit der französischen Geschichte des 20. Jahrhunderts verbunden. Seinen Berufswunsch, bereits in früher Kindheit gehegt, eine berufliche Laufbahn als Militär einzuschlagen, verwirklichte er zielstrebig. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Soldat bis 1916 aktiv teil, als Verwundeter blieb er in deutscher Gefangenschaft. Im Zweiten Weltkrieg wurde er dann zur Symbolfigur der französischen Résistance gegen das Hitler-Regime. Er war der einzige im französischen Kabinett, der den auferzwungenen Waffenstillstand mit dem verhassten Hitler-Deutschland, das zuvor sein Heimatland überfallen hatte, nicht akzeptieren wollte. Stattdessen rief er seine Landsleute aus dem Exil in London zu bewaffnetem Widerstand auf. 1946 trat er allerdings als Regierungschef zurück, als die alten politischen Kreise erneut an die Macht strebten. Erst 1959 holte man ihn erneut als "Retter Frankreichs", in der Algerienkrise, zurück nach Paris. Als Staatspräsident mit großer politischer Macht und weitreichender Reformtätigkeit verkörperte er das moderne Frankreich bis er 1969 zurücktrat.