Deutscher Bauernkrieg zum "Downloaden" Materialien für den Schulunterricht
Lebensbezug / Die Sendung im Unterricht
Lange Zeit wurde der Bauernkrieg in der Geschichtsbetrachtung nur mit der Beißzange angefasst. Aus lutherisch-evangelischer Sicht galt er als Zumutung und Katholiken sahen das Debakel der Bauern als Beleg für die Irrwege der Reformation.
Im 19. Jahrhundert änderte sich die Sicht. Die 1848er Revolutionäre nahmen sich des Bauernkrieges an, er stand nun für den Kampf der Unterdrückten um Menschenrechte und Freiheit.
Im 20. Jahrhundert gehörte der Bauernkrieg zum Gründungsmythos der DDR. Die SED vereinnahmte Thomas Müntzer als "plebejischen Revolutionär" und "Vorläufer des modernen Sozialismus", sein Konterfei zierte den ostdeutschen Fünf-Mark-Schein.
In der Bundesrepublik fristete der Bauernaufstand zunächst ein Schattendasein. Erst Bundespräsident Johannes Rau (1999-2004) würdigte die Zwölf Artikel der Memminger Bauern als "erste demokratische Verfassungsurkunde auf deutschem Boden". Mittlerweile wird der "Memminger Freiheitspreis 1525" an Personen verliehen, die sich um die Freiheit der Menschen besonders verdient gemacht haben. Es lohnt sich deshalb, im Unterricht die Zwölf Artikel als frühe Formulierung von Grund- und Menschenrechten zu betrachten.
Auf wenn es um aktuelle Themen wie soziale Gerechtigkeit, das Verhältnis Kirche-Staat, Terrorismus, religiös motivierten Fanatismus oder kollektive Gewalt geht, bietet sich ein Rückgriff auf den Bauernkrieg an. Wir können fragen, was uns die Revolte des "gemeinen Mannes" und die Anführer der Erhebung heute noch zu sagen haben.
Hören
Die Schülerinnen und Schüler hören die Sendung oder die Audio-Ausschnitte.
Arbeitsblätter
Arbeitsblatt 1: Bauernkrieg - Chronologie
Arbeitsblatt 2: Das Bauernmanifest der Zwölf Artikel
Arbeitsblatt 3: Luther und Müntzer