Ungewollt schwanger um 1700 zum "Downladen" Materialien für den Unterricht
Lebensbezug / Die Sendung im Unterricht
Am historischen Beispiel staatlicher Eingriffe in die selbstbestimmte Lebensgestaltung des Einzelnen wird deutlich, wie gesellschaftlich und politisch gebunden und damit auch flüchtig und fragil das uns fast schon selbstverständliche Recht zur Entfaltung der Persönlichkeit ist.
Klar wird auch, dass die Freiheit der individuellen Lebensführung und vor allem eine selbstbestimmte Sexualität das Ergebnis einer langwierigen historischen Entwicklung sind. Die allmählich erkämpften Menschenrechte auf freie Entfaltung der Persönlichkeit, des Glaubens, der sexuellen Orientierung sind ein schützenswertes, kostbares Gut, das unsere moderne pluralistische Gesellschaft gegen rigide Angriffe verteidigen muss. Diese Aufgabe kennt weder einen politikfreien Raum noch lässt sie den Rückzug ins Private zu. Wenn uns Katharina Hochstrassers Schicksal eines lehren kann, dann das: Das Recht der freien Lebensgestaltung erfordert einen bewussten, verantwortlichen Umgang mit den historischen Errungenschaften und ein bewusstes, verantwortliches Engagement für ihre Ausgestaltung und Bewahrung. Wahlmüdigkeit und Politikverdrossenheit sind dabei keine Optionen.
Hören
Die Schülerinnen und Schüler hören die Sendung oder die Audio-Ausschnitte.
Arbeitsblätter
Arbeitsblatt 1: "Des Menschen erstes Verbrechen" - das Schicksal der Katharina Hochstrasser" Das Arbeitsblatt trägt Basisinformationen über die im Jahr 1732 der "Leichtfertigkeit" beschuldigte Bauerntochter zusammen.
Arbeitsblatt 2: "Arme Leut' sollen nit heuraten" - Warum die Ehe eine staatliche Bewilligung braucht".Die Schülerinnen und Schüler fassen die wichtigsten Gründe für die staatliche Reglementierung der Heiratserlaubnis vom 16. bis zum 19. Jahrhundert zusammen.
Arbeitsblatt 3: "Geschwächte Jungfern und gefallene Mädchen" - Die Kriminalisierung der Sexualität". Das Arbeitsblatt resümiert die Motive, Instrumente und Folgen des staatlichen Eingriffs in die Lebensführung und Sexualität der Untertanen.