Mahatma Gandhi Der Kampf um Indiens Unabhängigkeit
Gandhis politischer Kampf beginnt damit, dass er die moralische Autorität der britischen Kolonialherrschaft infrage stellt.
Das Massaker von Amritsar
1919 ist die Stimmung in Indien aufgeheizt. Der Unmut richtet sich gegen die sogenannte "Rowlatt Bill", ein Gesetz, das den aufgrund des Ersten Weltkriegs verhängten Ausnahmezustand in Indien auf unbestimmte Zeit verlängern soll und die Inhaftierung indischer Politiker ermöglicht. Die indische Unabhängigkeitsbewegung reagiert mit einem Generalstreik. Auch in Amritsar, in der Provinz Punjab, kommt es zu friedlichen Protesten, die allerdings von britischen Soldaten mit einem Massaker an der Zivilbevölkerung beantwortet werden. Über 1.000 Menschen werden verwundet oder sterben. Gandhi greift daraufhin aktiv in den Kampf um die indische Unabhängigkeit ein. Und zwar mit seiner Politik der "Non-Cooperation": Politische Wahlen, britische Einrichtungen wie Schulen und Gerichtshöfe, britische Waren werden systematisch boykottiert. Gandhi wird inhaftiert und wegen Volksverhetzung zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt.
Die Unabhängigkeit
1924 wird Gandhi begnadigt und führt seinen gewaltfreien Kampf fort. Über Jahre hinweg setzt er den Briten mit seinen friedlichen Protesten zu. Aber erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wird klar, dass die Briten Indien nicht mehr halten können. Am 3. Juni 1947 verkündet der britische Premier Clement Attlee die Unabhängigkeit. Gegen den Willen Gandhis kommt es zur Gründung von zwei verschiedenen Staaten - dem hinduistischen Indien und dem muslimischen Pakistan. Mit seiner ausgleichenden Politik gelingt es Gandhi, die blutigen Auseinandersetzungen zwischen Moslems und Hindus zu schlichten. Doch nur Monate nach der Unabhängigkeit wird er am 30. Januar 1948 von einem Hindu-Fanatiker auf offener Straße ermordet.