Marie von Bayern Glossar
Begriff | Erklärung |
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Alpinist | Bergsteiger in den Alpen |
Archiv | Geordnete Sammlung von Urkunden, Schriftstücken, Akten und
Dokumenten |
Achsel (Axel) | Lieblingsberg der bayerischen Königin Marie, bei Musau in der Nähe von Füssen gelegen |
Chronik | Aufzeichnung geschichtlicher Ereignisse in zeitlich genauer Reihenfolge |
Curat oder Kurat | Lateinisch cura (Sorge); eine altertümliche Bezeichnung für einen Geistlichen, der einen eigenen Seelsorgebezirk leitet |
Dialekt | Seit dem 17. Jahrhundert verwendet für "Mundart"; aus dem Lateinischen entlehnt, geht auf das griechische Verb dialegisthai (sich unterreden, sprechen) und das Substantiv dialectos (Ausdrucksweise) zurück |
Edelweiß | Staudenartige Alpenpflanze, die an Felsen wächst, steht unter Naturschutz |
Elbigenalp | Kleines Dorf in Tirol, südöstlich von Oberstdorf, im Lechtal |
Enzian | Himmel- oder zyanblaue, krautartige Gebirgsblume |
Fürstenried | Schloss südwestlich von München, heute ein Vorort |
Füssen | Bayerische Stadt im Allgäu, am Lech; in der Nähe die Schlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein |
Hermelinmantel | Hermelin, auch Großes Wiesel genannt, ist eine Marderart mit einem edlen weißen Winterpelz. Das Kleidungsstück wird vorzüglich von Königen bei Krönungen und anderen wichtigen Anlässen verwendet. |
Hofdame | Adelige Begleiterin oder Dienerin der Königin |
Hohenschwangau | Lustschloss der Wittelsbacher im Allgäu bei Füssen; 1837 neu gebaut; liegt gegenüber Neuschwanstein |
Idylle | Zustand eines friedlichen Lebens in der Natur; in der Kunst beschauliche Szene; abgeleitet von griechisch eidos (Bild) |
Kirchenpatron | Patron aus dem lateinischen patronus (Schutzherr) abgeleitet; Kirchenpatron bezeichnet einmal den Schutzheiligen, zum anderen denjenigen, der das Ernennungsrecht von Geistlichen für eine Gemeinde hat. |
Konvertieren | Zu einem anderen Glauben übertreten |
Kranzeljungfer | Altertümliche Bezeichnung für unverheiratete Frauen; sie begleiten
die Braut zur Trauung, bilden ihren "Hofstaat". |
Kreuzritter | Ritter, die an einem Kreuzzug (Krieg gegen Heiden oder zur Befreiung der Heiligen Stätten in Palästina) teilgenommen haben |
Minnesänger | Lyriker des Hochmittelalters, die in der verehrten Frau ein Ideal besingen; im Mittelalter war "minne" das übliche Wort für "Liebe". |
Nymphenburg | Stadtteil im Westen von München mit dem gleichnamigen Schloss,
das von 1664 bis 1730 im Barockstil erbaut worden ist |
Orient | Bezeichnung für die vorder- und mittelasiatischen Länder, allgemein
für die östliche Welt |
Preußen | Nord- und ostdeutscher Staat, seit 1701 Königreich unter der Herrschaft der Hohenzollern; König Wilhelm I. wird 1871 Deutscher Kaiser. 1947 wird der Staat aufgelöst. |
Prokura-Trauung | Ein Bevollmächtigter vertritt den Bräutigam bei der Trauungszeremonie. |
Satteldach | Dach in Form eines Sattels (vgl. Reitsattel oder Senke im Gebirge) |
Söller | Lateinisch "solarium – Sonnendach"; offener Umgang oder Saal |
Stöpselhut | Ein Hut in Form eines Flaschenverschlusses |
Traktate | Abhandlungen oder religiöse Flugschriften |
Watzmann | Gipfelgruppe der Berchtesgadener Alpen in Bayern; schroffer Absturz zum Königssee; zweithöchster Berg in Deutschland |
Zillertal | Seitental des Inntals in Tirol, in der Nähe von Innsbruck; die Zillertaler Alpen gehören zum Westteil der Tauern. |
Zillertaler | In Fischbach, Schlesien, sind Auswanderer, die wegen ihres protestantischen Glaubens ihre Heimat verlassen mussten. |
Personen | Werdegang |
Friedrich III. von Hohenzollern (1831 – 1888) | Der Sohn von Kaiser Wilhelm I., war von März bis Juni 1888 Deutscher Kaiser und als König Friedrich III. König von Preußen; er war mit der ältesten Tochter von Königin Victoria von Großbritannien verheiratet; liberal gesinnt, lehnt er die Innenpolitik Bismarcks ab. |
Ludwig I.(1786 – 1868) | Bestieg nach dem Tod seines Vaters Maximilian I. Joseph 1825 den bayerischen Königsthron; er baute München zur Kunststadt aus, nach griechischem und italienschem Vorbild (Königsplatz, Feldherrnhalle). Er verlor den Thron 1848 wegen der Affäre mit der Tänzerin Lola Montez. |
Ludwig II. (1845 – 1886) | Bestieg nach dem Tod seines Vaters Maximilian II. 1864 den bayerischen Königsthron. Unter seiner Herrschaft trat Bayern 1871 in das Deutsche Reich ein. Der "Märchenkönig" baute die Schlösser Herrenchiemsee, Neuschwanstein und Linderhof; er wurde für geisteskrank erklärt und starb unter ungeklärten Umständen im Starnberger See. |
Luitpold (1821 – 1912) | Als Prinzregent regierte er in Bayern nach dem Tod von Ludwig II. (1886) für den geisteskranken König Otto. Die Epoche um 1900 wird nach ihm als Prinzregentenzeit bezeichnet. |
Marie von Bayern (1825 – 1889) | Tochter des Prinzen Wilhelm von Preußen (Hohenzollern), vermählte sich 1842 mit dem späteren bayerischen König Maximilian II., seit 1864 Witwe; sie stirbt 1889 in Hohenschwangau. |
Maximilian II. (1811 – 1864) | Bestieg nach der Abdankung seines Vaters Ludwig I 1848 den bayerischen Königsthron. Er förderte das wissenschaftliche Leben und rief Philosophen und Schriftsteller nach München ("Nordlichter"). |
Otto von Bayern (1848 – 1916) | Der zweitgeborene Sohn Maximilians II. wurde nach dem Tod seines Bruders Ludwig II. 1886 nominell bayerischer König (bis 1913); als geisteskrank erklärt, lebte er isoliert im Schloss Fürstenried bei München bis zu seinem Tod. |
Ranke, Leopold von (1795 – 1886) | Der große deutsche Historiker des 19. Jahrhunderts, ein Freund des bayerischen Königs Maximilian II., führte die Methode der strengen Quellenkritik ein und forderte unbedingte Sachlichkeit. |
Schelling, Friedrich Wilhelm (1775 – 1854) | Einer der bedeutendsten Philosophen des deutschen Idealismus, verbindet in seiner Identitätslehre Natur (Objekt) und Geist (Subjekt), wendet sich in der Spätphase der Religionsmetaphysik zu. |
Sisi, Elisabeth von Bayern (1837 – 1898) | Bayerische Prinzessin, heiratet den österreichischen Kaiser und ungarischen König Franz Joseph I.; sie wird von einem Anarchisten ermordet. |
Stieler, Joseph Karl (1781 – 1858) | Seit 1820 bayerischer Hofmaler, der vor allem Porträts malte (Ludwig I. "Galerie der Schönheiten"). |
Therese von Sachsen-Hildburghausen (1792 – 1854) | Am 12. Oktober 1810 heiratet sie den bayerischen Kronprinzen Ludwig; das Fest auf der später nach ihr benannten Theresienwiese ist das erste Oktoberfest. |
Therese von Bayern (1850 – 1925) | Tochter von Prinzregent Luitpold, Vertraute der Königin von Bayern, ihrer Tante, reiste als Forscherin nach Kleinasien, Westindien, Nord- und Südamerika, Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. |
Wilhelm I (1797 – 1888) | Zweiter Sohn des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III.; 1858 übernimmt er für seinen geisteskranken Bruder die Regentschaft; 1861 wird er König von Preußen, 1871 Deutscher Kaiser. |
Wilhelm II (1859 – 1941) | Ältester Sohn des preußischen Königs und Deutschen Kaisers, Friedrich III., tritt nach dem Tod seines Vaters 1888 die Nachfolge an. 1918 dankt er ab; er stirbt im holländischen Exil. |
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