Abolitionismus | "Abschaffungsbewegung". Bezeichnung für soziale bzw. politische Bewegungen zur Abschaffung bestehender Missstände wie Sklaverei, Prostitution oder Todesstrafe. Hier: die Bewegung zur Abschaffung der Sklaverei in Großbritannien und Nordamerika im 18. und 19. Jahrhundert. |
Antigua | Mit Großbritannien assoziierter Inselstaat in der Karibik, zu dem die drei Inseln der kleinen Antillen (Antigua, Barbuda und die unbewohnte Insel Redonda) gehören. Export von Zucker und Baumwolle, seit 1667 britisch und seit 1967 unabhängiger Staat innerhalb des Commonwealth. |
Bresche | veralteter Begriff aus dem Französischen für "große Lücke" |
Evidence | Englisch: Beleg, Indiz, Beweis, Hinweis, Zeugnis, Nachweis usw. Hier: im Sinne von "to take evidence" = Beweise aufnehmen. |
Folio | historisches Buchformat (Buchhöhe ca. 40-45 cm) |
humanitär | menschfreundlich, wohltätig |
Jura | Gebirgs- bzw. Höhenzug an der Nordwestseite der Alpen. Auf französischem Gebiet liegt der westliche, auf schweizerischem Gebiet der nordöstliche Teil. |
Kärrnerarbeit | Bezeichnung für sehr harte, körperliche Arbeit, ein Kärrner war früher der Wagenzieher von Karren. Im übertragenen Sinn kann damit aber auch die Anstrengung bei einer Problemlösung gemeint sein. |
Kolonialismus | Latein (colonia = Niederlassung, Ansiedlung.): Bezeichnung für ein System der wirtschaftlichen und politischen Herrschaft eines Staates über Regionen außerhalb seiner eigenen Grenzen. Der neuzeitliche Kolonialismus nahm seinen Ausgangspunkt mit der Entdeckung Amerikas im Jahre 1492 und äußerte sich als eine Mischung aus Rohstoffausbeutung und Missionierung. Die meisten der von den europäischen Kolonialmächten besetzten Kolonien in Afrika, Asien und Ozeanien erwarben nach dem 2. Weltkrieg zwar ihre Unabhängigkeit, es blieben ihnen jedoch grundlegende Probleme, die infolge der Kolonialherrschaft entstanden. Etwa ökonomische und ökologische Schäden durch Raubbau der natürlichen Ressourcen sowie künstliche Grenzen, die zu sozialen und ethnischen Konflikten führten. |
Konföderation | Staatenbund |
Konföderierte Staaten von Amerika | Die 1861 aus der Amerikanischen Union elf ausgetreten Südstaaten. Grund war die Wahl von Abraham Lincoln zum Präsidenten der USA, einem erklärten Gegner der Sklaverei. Der Zusammenschluss der "Konföderierten Staaten von Amerika" führte zum amerikanischen Bürgerkrieg zwischen Nord- und Südstaaten (Sezessionskrieg). |
Kontinentalsperre | 1806 von Napoleon I. verfügte Sperre des Handels für das europäische Festland, verbunden mit dem Ziel, die britische Wirtschaft zu schädigen. Sie blieb bis 1814 in Kraft. |
Lobby | Hier: Interessensgemeinschaft (z.B. Gewerkschaften oder Arbeitgeberverbände), die durch so genannten Lobbyismus ihre Ziele und Anliegen politisch durchzusetzen und in Gesetzgebungsverfahren einzubringen versucht. |
Methodismus | Weltweit größte evangelische Konfessionen mit über 10 Millionen Mitgliedern. Im 18. Jahrhundert entstanden. Wesentlich sind Laienpredigt, die Betonung eines persönlichen Glaubensverhältnisses zu Jesus und Sozialarbeit. Durch die britische Methodistenkirche sind zahlreiche Kirchen und Gemeinden in ehemaligen Kolonien in Afrika, Asien und Ozeanien entstanden. |
Petition | Schriftliche, an Staatsoberhäupter oder an das Parlament gerichtete Eingabe als Bitte oder Beschwerde. Die Zulässigkeit von Petitionen ist ein allgemein anerkannter Bestandteil demokratischer Grundrechte und hierzulande in Artikel 17 des GG verankert. |
Philantrop | Griechisch: Menschenfreund, Wohltäter |
Protestschrift von Germantown | Ein von Franz Daniel Pastorius im Februar 1688 initiierter Protest gegen die Sklaverei. Der deutsche Jurist, den es 1683 in die amerikanische Wildnis zog, erwarb sich einen Namen als Begründer und langjähriger Bürgermeister der ersten deutschen Ansiedlung in Nordamerika nahe der Stadt Philadelphia, genannt "Germantown". Pastorius verfasste darüber hinaus zahlreiche Schriften und war Leiter der höheren Quäkerschule zu Philadelphia. |
Quäker | Selbstbezeichnung: "Gesellschaft der Freunde". Religionsgemeinschaft christlichen Ursprungs, deren Anhänger Sakramente, Dogma und kirchliche Institutionen ablehnen, Kriegsdienste verweigern und ein bedürfnisloses Leben fordern. Die Quäkerbewegung ist vor allem in den englischsprachigen Teilen der Welt sowie in einigen Staaten Lateinamerikas und Afrikas verbreitet, entstanden ist sie in der Mitte des 17. Jahrhunderts im Nordwesten Englands. Quäker setzen sich besonders für in Not geratene Menschen ein. 1947 wurde der Gesellschaft, die heute zu den drei historischen Friedenskirchen zählt, der Friedensnobelpreis verliehen. |
Society for Effecting the Abolition of Slavery | Gesellschaft zur Abschaffung der Sklaverei, gegründet 1787 in London von Thomas Clarkson. |
Sezessionskrieg | (Latein: Sezession = Absonderung, Trennung). Bürgerkrieg in den USA von 1861 bis 1865, dessen Ursache wirtschaftliche, politische und soziale Gegensätze zwischen den Nord- und Südstaaten waren, die sich in der Frage der Sklaverei zuspitzten. Aufgrund ihrer materiellen Überlegenheit gewannen die Nordstaaten den erbittert geführten Krieg. Die Union blieb erhalten, die Sklaverei wurde 1865 im gesamten Unionsgebiet aufgehoben, die schwarze Bevölkerung erhielt Bürger- und Stimmrechte. Ihre wirkliche Integration ist aber bis heute nicht erreicht. |
Sklaverei, Sklavenhandel | Die vollständige Entrechtung und wirtschaftliche Abhängigkeit von Menschen (Sklaven). Seit frühester Zeit war die Sklaverei über die ganze Erde verbreitet, vielfach erwachsen aus Kriegsgefangenschaft und Kolonisation. Bekämpft durch das Christentum und im Spätmittelalter in Europa weitgehend abgeschafft, blühte die Sklaverei nach der Entdeckung Amerikas 1492 wieder auf. Bis 1860 wurden etwa 10 Millionen Afrikaner als Sklaven nach Amerika verkauft. Nach und nach setzte sich in den Kolonialmächten das Verbot von Sklavenhandel und Sklaverei durch: 1808 in Großbritannien, 1817 in Spanien, 1823 in Portugal und schließlich 1865 in den Vereinigten Staaten von Amerika, wo 1861 die Sklavenfrage zum Sezessionskrieg führte. Heute gilt Sklaverei nach dem Völkerrecht als Verbrechen, offiziell ist sie in allen Staaten der Welt abgeschafft. Doch sollte das nicht darüber hinweg täuschen, dass sich im Zeitalter der Globalisierung trotzdem immer noch (oder wieder) weltweit viele Menschen in sklavenähnlichen Lebens- und Arbeitslagen befinden. |
Spelunke | Griechisch: verrufene Kneipe |
Transatlantischer Dreieckshandel | Von Europäern zwischen Afrika, Amerika und Europa betriebener Handel mit Sklaven, Rohstoffen und Fertigprodukten zur Ankurbelung der eigenen Wirtschaft. Ziel der Europäer war es, die eigene Wirtschaft mit billigen Rohstoffen zu versorgen und gleichzeitig Fertigwaren in die Kolonien zu exportieren (Merkantilismus). Das Prinzip: Schiffe mit einfachen Waren wie Gewehre, Branntwein und billige Stoffe fuhren an die Westküste Afrikas, wo die Waren gegen Sklaven aus den küstennahen Stämmen getauscht wurden, die nun ihrerseits - unter schlimmsten Bedingungen - nach Amerika gebracht wurden. Gegen Tabak und vor allem Zucker und Rum wurden sie für den Arbeitseinsatz auf Zuckerrohr-, Tabak- und Baumwollplantagen verkauft, während die europäischen Kaufleute mit ihren für den heimischen Markt erworbenen Waren wieder nach Hause zurückkehrten. |
Unterhaus | Zweite Kammer des britischen Parlaments und direkt gewählte parlamentarische Vertretung der Bürger/innen Großbritanniens. |
Westminster | Hier: City of Westminster, ein Londoner Stadtbezirk, der seit Jahrhunderten das Stadtrecht besitzt und in dem sich u.a. der Sitz der britischen Regierung sowie der "Royal Courts of Justice" befinden, der Oberste Gerichtshof. |