Vergangene Zukunft Frühe Blicke in die Zukunft
Orakel und Prophezeiungen
Was passieren wird? Darum kümmern sich die Götter - so der Stand der Zukunftsforschung in der Antike. Fortschritt war unbekannt, änderte sich doch im Leben der meisten Menschen auf absehbare Zeit nichts. Hier oder da ein Krieg, eine schlechte Ernte, eine Sonnenfinsternis; aber keine durchschlagenden Erfindungen, keine plötzlich umwälzenden Veränderungen. Da reichten den Herrschern auch Hellseher und Sterndeuter aus, die mehr oder weniger genau prophezeiten, ob es ein "gutes" oder ein "schlechtes" Jahr werden würde.
Aber in der Antike gab es doch auch das Orakel von Delphi, das ganz erstaunlich präzise Vorhersagen getroffen haben soll! Geschichtsforscher gehen heute davon aus, dass rund um Delphi ein geschickt agierendes Netz aus Informationsbeschaffern den Ratsuchenden schon heimlich auf dem Anreiseweg Einzelheiten entlockte und die Priester so die Antwort gut im Voraus planen konnten. Also alles nur ein Psychotrick!?
Erste Utopien als Gesellschaftskritik
Die Welt war noch nicht vermessen. Berichte über fiktive ferne Länder und Völker konnten als Kritik, als Satire der Gegenwart genutzt werden. So zählen auch Atlantis und Schlaraffenland zu solchen utopischen Orten, an denen wohl vieles besser sein mag: Nahrungsversorgung, Gesellschaftsstruktur oder Eigentumsregelung. Mit der Zeit des ersten großen Entdeckungsreisen und der allgemeinen Öffnung des Horizontes in der Renaissance erlebte der optimistische Blick in die Zukunft eine erste große Blüte. Man fing an, darauf zu hoffen, dass sich die Weltgeschichte nicht in ewig gleichen Kreisen bewegt. Es wird besser, ganz bestimmt! Irgendwann bestimmt!