Vergangene Zukunft Zukunftsforschung mit dem Rechner
Computer weisen neue Wege für die Zukunftsforschung
Der Zukunftsschauer wurden immer ernsthafter, professioneller und nüchterner: Erst waren es Hellseher, dann Romanautoren, später Gesellschaftstheoretiker, schließlich Wissenschaftler und Programmierer. Auf mystische Prophezeiungen folgten poetische Utopien, dann intellektuelle Prognosen, schließlich "evidenzbasierte Extrapolation" - also wissenschaftlich gesicherte Vorhersage darüber, wie sich Messwerte weiter entwickeln werden. Man arbeitet nicht mehr mit der eigenen Erfahrung und Phantasie, sondern mit Rechenmodellen, nicht nur bei Wetter- und Klimavorhersagen. Auch Börsenkurse oder Zahlen zur Lebenserwartung nimmt man unter die Lupe.
Prognose hat eine Wirkung, auch wenn sie nicht eintritt.
So ist es auch kein Zufall, dass der Computer ein wichtiger Mitarbeiter bei den Warnmeldungen des Club of Rome war. Das Paradoxe dabei: Wenn dessen düstere Prognosen nicht eintreten, wenn die Forscher also "nicht Recht behalten", haben sie ihr Ziel erreicht. Wie die Forscher gehört werden, können sie hingegen nicht vorausberechnen. Manche Zukunftsforscher sind beim Blick auf ihre Daten zur Zeit überraschend optimistisch, beispielweise der schwedische Gesundheitsforscher Hans Rosling. Das widerspricht aber der Stimmung in den großen Zeitungen und Nachrichtensendungen. Über negative Entwicklungen wird halt meist lauter berichtet.