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Zeitalter des Menschen Glossar

Stand: 05.03.2014 | Archiv

PersonenWerdegang
Crutzen, Paul J.
(*1933)
Paul Josef Crutzen ist ein niederländischer Meteorologe. Crutzen promovierte und lehrte an der Universität Stockholm. Von 1980 bis 2000 arbeitete er am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz, wo er als Direktor die Abteilung für Atmosphärenchemie leitete. 1982 veröffentlichte er zusammen mit John Birks eine Studie zum Thema "Nuklearer Winter", in der er die Auswirkungen eines Atomkriegs auf das Klima auf der Erde beschreibt. Für seine Pionierarbeit zur Erforschung des Ozonlochs erhielt er 1995 zusammen mit Mario J. Molina und Frank Sherwood Rowland den Nobelpreis für Chemie. Seine Einführung des Begriffs Anthropozän im Jahr 2000 sorgte für eine rege Debatte in der Welt der Wissenschaft.
Stoppani, Antonio
(1824-1891)
Der aus Lecco stammende Italiener Antonio Stoppani wurde im Alter von 24 Jahren zum Priester geweiht. Später arbeitete er als Professor für Geowissenschaft an den Universitäten Pavia und Mailand. Er war der Begründer der italienischen geologischen Forschung. Sein wichtigstes Werk, "Il bell pavese" (Das schöne Land, 1876), machte die Geologie in Italien populär. Stoppani verwendete als erster den Begriff "anthropozänes Zeitalter"
Teilhard
de Chardin, Pierre (1881-1955)
Der Franzose Pierre Teilhard de Chardin trat im Alter von 17 Jahren dem Jesuitenorden bei und studierte Geologie, Physik und Chemie. In seinem Werk versucht er, Religion und Wissenschaft miteinander zu verschmelzen und auszusöhnen, weshalb er mehrmals mit der katholischen Kirche in Konflikt geriet. Aufgrund der Gegensätze mit der kirchlichen Lehrmeinung erschienen seine Hauptwerke - "Der Mensch im Kosmos" und "Die Entstehung des Menschen" - erst nach seinem Tod. Sein Werk hatte eine große Wirkung auf Kunst, Kultur und Literatur. Pierre Teilhard de Chardin starb im Alter von 73 Jahren in New York.
Wernadski,
Wladimir Iwanowitsch

(1863-1945)
Wernadski kam in St. Petersburg zur Welt und lehrte zwischen 1898 und 1911 als Professor für Mineralogie an der Moskauer Lomonossow-Universität. 1912 wurde er Mitglied der St. Petersburger Akademie der Wissenschaften, ab 1929 war er Direktor des biochemischen Laboratoriums der Akademie der Wissenschaften der UdSSR. Ab 1939 war er außerdem Direktor des von ihm begründeten Staatlichen Radiuminstituts. Wernadski gilt als Begründer und Theoretiker der Geochemie und der Biogeochemie sowie der Lehre der Biosphäre und der Noosphäre, ebenso als Vordenker der Anthropozän-Idee. Seine Bedeutung für die Geowissenschaft wird oft mit der Rolle von Charles Darwin für die Biologie verglichen.
BegriffErklärung
HolozänAls Holozän wird der jüngste Zeitabschnitt der Erdgeschichte bezeichnet. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet sinngemäß "das völlig Neue". Das Holozän begann vor ca. 11.500 Jahren mit der Erderwärmung am Ende des Pleistozäns. Pleistozän und Holozän bilden zusammen das Quartär, das vor ca. 2,6 Millionen Jahren begann. Im nacheiszeitlichen Holozän wurde der Mensch aufgrund von Ackerbau, Viehzucht, Handel und Verkehr zu einer wichtigen Kraft im Erdsystem. Nach dem Konzept des Anthropozäns endet das Holozän um das Jahr 1800 nach Christi Geburt.
NoosphäreNoosphäre ist ein Begriff, der von Wladimir Iwanowitsch Wernadski stammt, dem Begründer der Geochemie. Er setzt sich zusammen aus dem griechischen Wort "nous" für Geist oder Verstand und bedeutet demnach soviel wie "Sphäre des menschlichen Geistes/Verstandes" oder "Welt des Denkens". Die Noosphäre beschreibt den Bereich der Erdoberfläche, der vom bewussten menschlichen Denken erfasst bzw. gestaltet wird und mit der menschlichen Gesellschaftsentwicklung einhergeht. Der Begriff soll die zunehmende Bedeutung der Leistung des menschlichen Gehirns im Hinblick auf die Gestaltung der Zukunft der Spezies hervorheben.

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