Insulinfabrik und Verdauungshelfer Glossar
Person | Werdegang |
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Langerhans, Paul
(25.7.1847 - 20.7.1888) | Deutscher Pathologe und Hochschullehrer, erforschte die Bauchspeicheldrüse und entdeckte 1869 die nach ihm benannten "Langerhansschen Inseln". |
Begriffe | Erklärung |
Anatomie / Anatom | Lehre vom Körperbau, untersucht und beschreibt Gestalt, Lage und Struktur von Körperteilen, Organen, Geweben oder Zellen. Anatom: Wissenschaftler, der den Aufbau des Körpers von Lebewesen (Anatomie) untersucht. |
Antikörper | Spezifische Abwehrstoffe, die von den Lymphozyten, einer Variante der weißen Blutkörperchen, als Reaktion auf eingedrungene Antigene (körperfremde Stoffe) gebildet werden. Sie haften sich an die von Bakterien oder Viren eingeschleppten Antigene, kennzeichnen sie als Feindstoffe und stimulieren das Abwehrsystem. Einige Antikörper können Antigene und Bakterien nicht nur markieren, sondern eigenständig vernichten. |
Autoimmunerkrankung | Zerstörung körpereigener Zellen infolge einer Fehlregulation des Immunsystems. |
Bakterien | Kugel-, stäbchen- oder schraubenförmige, einzellige Lebewesen (Mikroorganismen) ohne echten Zellkern. Sie zersetzen abgestorbene organische Substanzen und sind für eine Vielzahl von Stoffwechselprozessen, beispielsweise im Verdauungstrakt oder im Mund, sowie als Schutz gegen andere Erreger unverzichtbar. Neben den "gutartigen" gibt es eine begrenzte Anzahl "bösartiger" Bakterien, die giftige Stoffwechselprodukte erzeugen und dadurch im Blut, im Gewebe oder im Gehirn lebensbedrohliche Infektionskrankheiten auslösen können. |
Basen | Bausteine der Erbinformationen lebendiger Organismen. Die vier in der DNA vorkommenden Basen Adenin, Cytosin, Guanin und Thymin enthalten den gesamten Bauplan eines Lebewesens (genetischer Code). |
Chemotherapie | Medizinische Maßnahme zur Tumorbekämpfung mithilfe chemischer Substanzen, die in den Vermehrungszyklus der Krebszellen eingreifen. Die Wirkstoffe werden durch Infusionen, Spritzen oder Tabletten verabreicht. |
Diabetes mellitus | Stoffwechselerkrankung ("Zuckerkrankheit"), die auf Insulinunempfindlichkeit (Insulinresistenz) oder Insulinmangel beruht und einen dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel zur Folge hat und zwei Untergruppen ausbildet. Der Diabetes 1-Typ ist eine Autoimmunerkrankung, bei der körpereigene Abwehrkräfte die Insulin produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstören, weshalb die Bauchspeicheldrüse zunächst immer weniger und schließlich gar kein Insulin mehr bildet. Das nötige Insulin muss zugeführt werden (gespritzt). Beim Diabetes 2-Typ verlieren die Zellen ihre Fähigkeit, auf Insulin zu reagieren (Resistenz). In beiden Fällen steigt die Blutzuckerkonzentration nach und nach an. Beide Formen sind daher mit einem deutlich erhöhten Risiko für schwere Begleit- und Folgeerkrankungen verbunden und enden unbehandelt tödlich. |
Diagnose | Medizinischer Befund, Feststellung einer körperlichen oder psychischen Erkrankung anhand bestimmter Krankheitsanzeichen (Symptome), zusammenfassende Beurteilung einzelner Befunde. |
DNA (Desoxyribonukleinsäure) | Ein langes, kettenförmiges Molekül aus Nukleotiden (Grundbausteine von Nukleinsäuren), die aus jeweils einem Zucker (Desoxyribose), einem Phosphat und einer Base bestehen. Diese Bausteine bilden ein Riesenmolekül aus zwei Nukleotidsträngen in Form einer Doppelhelix. Jeder Nukleotidstrang trägt jeweils die komplette Erbinformation, die durch die spezifische Abfolge der Nukleotide "geschrieben" (codiert) wird. Die beiden Stränge der Doppelhelix sind durch vier Basen verbunden: Adenin (A), Cytosin (C), Guanin (G) und Thymin (T). |
Drüse | Organe und Zellen des Körpers, die bestimmte Stoffe (Sekrete) erzeugen und absondern (sezernieren). Exokrine Drüsen geben ihr Sekret an innere oder äußere Oberflächen ab, endokrine Drüsen sondern sie ins Blutgefäßsystem ab; die Bauchspeicheldrüse hat endokrine und exokrine Funktionen. |
Enzym | Gruppe von Stoffen (meist Proteine, Eiweißstoffe), die biochemische Reaktionen (Stoffwechselprozesse) anstoßen, steuern und beschleunigen (Biokatalysatoren). Mit Hilfe von Enzymen werden komplexe Moleküle in einfachere Moleküle gespalten, Stoffe aufgeschlossen oder anderweitig verändert. |
Epigenetik | Teilgebiet der Biologie, das die genetische Regulation von Entwicklungs- und
Erkrankungsprozessen untersucht. Sie befasst sich mit der Frage, welche Faktoren die Aktivität eines Gens und damit die Entwicklung der Zelle zeitweilig festlegen. |
Hormone | Botenstoffe des Körpers, die zahlreiche Funktionen steuern und für den Informationsaustausch zwischen verschiedenen Organen oder Geweben zuständig sind. |
Immunsystem | Körpereigenes Abwehrsystem, das Krankheitserreger, Allergien und Tumore zum Schutz des eigenen Organismus abwehrt. Hauptbestandteile sind Lymphozyten bzw. Leukozyten (weiße Blutkörperchen), Makrophagen (Fresszellen) und Antikörper (Eiweißstoffe, die von spezialisierten weißen Blutkörperchen gebildet werden). |
Insulin | In den Langerhansschen Inseln der Bauchspeicheldrüse gebildetes körpereigenes Hormon, das die Zuckeraufnahme (Glucose) in den Zellen ermöglicht und reguliert. Hauptaufgaben sind die Senkung des Blutzuckerspiegels nach der Aufnahme von Kohlehydraten und die Aufnahme von Glucose (Traubenzucker) in den Körperzellen. Insulin ist der natürliche Gegenspieler des Hormons Glucagon. |
Genom | Gesamtheit der vererbbaren Informationen einer Zelle (gesamtes Erbgut eines Lebewesens). |
Glucagon | Von der Bauchspeicheldrüse gebildetes körpereigenes Hormon, das den Blutzuckerspiegel erhöht, ein Gegenspieler des Insulins. |
Karzinom | Krebserkrankung, bösartige Geschwulst, bösartiger Tumor. |
Langerhanssche Inseln | Inselartige Zellansammlungen in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas), die Insulin und Glucagon produzieren und die Höhe des Blutzuckers regulieren. |
Metastase | Ausstreuung (Verschleppung) eines Tumors im Körpergewebe, Bildung einer Tochtergeschwulst an anderer Stelle. |
Pankreas | Bauchspeicheldrüse |
Pankreatitis | Entzündung der Bauchspeicheldrüse. |
Prädisposition | Veranlagung, ausgeprägt höhere Wahrscheinlichkeit, an einer Krankheit zu erkranken, beispielsweise durch erbbedingte (genetische) Faktoren. |
Sekret | Stoffe, die der Organismus an innere oder äußere Oberflächen beziehungsweise in die
Körperflüssigkeiten abgibt. |