Wie Hören unser Leben prägt Glossar
Personen | Werdegang |
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Broca, Pierre Paul
(28.06.1824-9.07.1880) | Französischer Arzt, Anatom, Anthropologe; im Zuge seiner Erforschung des Gehirns entdeckte er das nach ihm benannte Broca-Areal, eine Gehirnregion, die wesentlich an der Spracherzeugung beteiligt ist. |
Wernicke, Carl
(15.05.1848-15.06.1905) | Deutscher Neurologe, Psychiater und Hochschullehrer; entdeckte 1874 das nach ihm benannte Wernicke-Areal (Wernicke-Zentrum), ein für das Verstehen von Sprache zuständiges Gehirnareal. Im Wernicke-Zentrum werden unter anderem Phoneme erkannt. |
Begriffe | Erklärung |
Botenstoff | (siehe Transmitter) |
Cochlea (Hörschnecke) | Schneckenförmig gewundener, knöcherner und mit Flüssigkeit gefüllter Kanal des Innenohrs, in dem rund 30.000 Haarzellen die von den Gehörknöchelchen angeregten Druckschwankungen der Flüssigkeit in bioelektrische Nervensignale umwandeln. |
Cochlea-Implantat | Fest in den Körper integrierte, elektronische Hörprothese, die die Funktion des Innenohrs ersetzt. Das Cochlea Implantat (CI) überträgt akustische Signale über eine Elektrode als elektrische Impulse direkt auf den Hörnerv und überbrückt so den gesamten Übersetzungsweg der Schallwellen, die bei normal Hörenden über das Trommelfell und die Haarsinneszellen laufen. |
Glutamat | Ein Salz der Glutaminsäure, das als wichtiger Botenstoff (Transmitter) im zentralen Nervensystem fungiert. |
Hertz | Maßeinheit der Frequenz (Hz); sie gibt die Anzahl der Wiederholungen bestimmter Vorgänge innerhalb eines Zeitraumes an, beispielsweise der Anzahl von Schwingungen pro Sekunde. |
Hörrinde (Hörzentrum, auditiver Cortex) | Für die Wahrnehmung und Verarbeitung akustischer Reize zuständiger Bereich der Großhirnrinde. Zur Hörrinde gehören das wesentlich an der Spracherzeugung beteiligte Broca-Areal und das dem Sprachverstehen dienende Wernicke-Zentrum. |
Hörsturz | Plötzlich auftretender, oft einseitiger Hörverlust, der durch eine Störung im Innenohr ausgelöst wird. |
Implantat | Im Körper dauerhaft oder zeitweilig eingepflanztes künstliches Objekt, das mangelhafte oder ausgefallene Körperfunktionen unterstützt beziehungsweise vollständig ersetzt. |
Neurophysiologie | Lehre von der Funktionsweise des Nervensystems, Teilgebiet der Neurowissenschaften. |
Phonem | Kleinste bedeutungsunterscheidende akustische Einheit eines Sprachsystems (beispielsweise "b" in "Bein" und "p" in "Pein"). |
Plastizität | Dauerhafte Verformbarkeit von Materialien oder Körpern durch äußere Krafteinwirkungen, wobei die entstandene Form nach dem Ende der Krafteinwirkung erhalten bleibt. Neuronale Plastizität ist die Eigenschaft von Synapsen, Nervenzellen oder auch ganzen Hirnarealen, sich in Abhängigkeit von der Verwendung in ihren Eigenschaften dauerhaft zu verändern (anzupassen). Plastizität ist damit die Grundlage aller Lernprozesse. |
Schall | Allgemein bezeichnet Schall alle Arten von Geräuschen, Klängen, Tönen. Physikalisch betrachtet ist Schall die mechanische Schwingung eines elastischen Mediums (Luft, Flüssigkeiten oder fester Körper). Die mechanische Schwingung breitet sich in Form von Druck- und Dichteschwankungen wellenförmig aus. |
Tonschwellenaudiogramm | Verfahren zur Überprüfung des Gehörs (Feststellung von Hörverlust und Schwerhörigkeit). |
Transmitter | Körpereigene chemische Stoffe, die der Signalübertragung (chemische Kommunikation, Informationsaustausch) in einem Organismus oder zwischen Organismen dienen. Botenstoffe kommen in drei Arten vor: als Hormone, die unter anderem den Stoffwechsel, Gemütszustände oder die Körpertemperatur steuern (Beispiel Adrenalin), als Neurotransmitter, die Signale zwischen Nervenzellen übermitteln (Beispiel Dopamin) und als Neuropeptide, die unter anderem das Schmerzempfinden steuern (Beispiel Insulin). |