Tierische Überlebensstrategien Winterschlaf und Winterruhe
Ausschließlich Säugetiere sind in der Lage, Winterschlaf zu halten. Dazu können sie ihren Energiebedarf um unglaubliche 99 Prozent senken. Lebenserhaltende Funktionen wie Stoffwechsel, Körpertemperatur und Herzschlag werden stark gedrosselt. Obwohl die Tiere wie leblos scheinen, handelt es sich um einen hoch regulierten Zustand, den sie jederzeit aus eigener Kraft wieder verlassen können.
Der Igel im Winterschlaf
Ein Tier, das Winterschlaf hält, ist der Igel. Bis in den Herbst hinein frisst sich der Igel ein Fettpolster an, das als Energievorrat dient. Zum Schutz gegen die Kälte vergräbt er sich tief in Komposthäufen oder große Laubhäufen. Während des Winterschlafs rollt sich der Igel zusammen und fährt seine Körperfunktionen herunter. Die Herztätigkeit wird von etwa 200 Schlägen pro Minute auf etwa acht Schläge pro Minute verringert, ebenso wird die Atmung stark reduziert und die Körpertemperatur sinkt von 36 Grad auf vier Grad. Damit reduziert sich der Sauerstoffverbrauch von 19 Milliliter pro Minute auf nur noch 0,08 Milliliter pro Minute. Zum Schutz vor Minustemperaturen hat der Igel einen inneren Thermostat, der anspringt, sollte die Körpertemperatur unter ein Grad fallen. Gefährlich wird es für den Igel, wenn sein Fettpolster zu gering ist, um den Winter zu überstehen.
Winterruhe
Wechseln sich lange Schlafphasen im Winter mit Zeiten ab, in denen die Tiere ihr Winterquartier verlassen, um auf Nahrungssuche zu gehen, so spricht man von Winterruhe. Einige Forscher gehen davon aus, dass eine genaue Abgrenzung von Winterschlaf und Winterruhe nicht möglich ist und die Übergänge fließend sind. Zu den Tieren, die Winterruhe halten, gehören unter anderem das Eichhörnchen, der Dachs, das Murmeltier und der Waschbär. Auch der Braunbär zählt zu den Tieren, die Winterruhe halten. Dazu zieht er sich in eine Höhle zurück, sein Herzschlag und seine Atemfrequenz gehen deutlich zurück, aber seine Körpertemperatur sinkt nur leicht.