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Das Erdbeben Das Thema

Stand: 17.08.2007 | Archiv

An einer vom Erdbeben (2012) zerstörten Straße auf den Philippinen tragen Soldaten und Zivilisten Reissäcke. | Bild: picture-alliance/dpa

Die Erde ist dauernd in Bewegung, aber wo sich gerade eine Spannung auflädt, die zur Katastrophe führt, lässt sich bis heute kaum genaue vorhersagen.

Dabei führt nicht das Beben selbst zur Katastrophe; es sind die Folgen, wie beispielsweise der Tsunami vom Dezember 2004, oder die Zerstörung der Häuser, der ganzen Infrastruktur; wenn Menschen von herab fallenden Trümmern erschlagen oder in Gebäuden verschüttet werden. Ein Erdbeben verursacht Schrecken und Zerstörung wie kein anderes Element. Seit Menschengedenken bebt die Erde immer wieder, vor allem an den Faltungs- und Bruchstellen; mit tausenden von Toten in Pakistan 2005, Sumatra 2004, Iran 1990, China 1976 und vielen anderen bis zurück in die vorchristliche Zeit, von der wir noch geschichtliche Zeugnisse besitzen.

Die Entstehung

Der äußerste Teil der Erde, die Erdkruste, besteht wie ein Mosaik aus vielen kleinen und größeren Erdplatten. Diese Platten sind ständig in Bewegung, weil die Hitze im Erdinneren die darüber liegende Flüssigkeit zu Strömungen wie im Meer veranlasst. Die Wärme wird nach oben abgeleitet und treibt die darauf liegenden Kontinentalplatten an. Sie bewegen sich entweder voneinander weg oder sie stoßen aneinander. Dann wird eine der beiden Platten unter die andere gezogen, oder sie verhaken sich, um dann irgendwann ruckartig auf ihrem Weg weiter zu ziehen. Und dieser Ruck verursacht von einem bestimmten Zentrum aus ein Erdbeben.

Die Forschung

Die Folgen eines der schlimmsten Erdbeben aller Zeiten im April 1906 in San Francisco.

Wie beim Wetterbericht können die Forscher ein Erdbeben nicht sehr genau vorhersagen. Wahrscheinlich sind die Beben jeweils entlang der Plattengrenzen, und je länger das letzte her ist umso stärker wird das nächste sein - kleinere Beben in geringen Abständen entladen die Spannung eher sanft. Mehr vermögen die Seismologen nicht. Die Messinstrumente nehmen zwar die Schwingungen auf und registrieren sie,- z. B. in der nach oben offenen Richter-Skala - ein Beben voraussagen können sie jedoch nicht. Denn die Forscher sind bisher noch nicht weit über die Anfänge hinaus gekommen; vor allem beginnt jede Wissenschaft mit der Beobachtung. Aber wie können Erdbebenforscher unter Platten im Erdinneren schauen? Erst wenn die Katastrophe eingetreten ist, erhalten sie Einsicht in das Innere der Erde und können in einer Art seismischer Tomographie die Geschwindigkeit der Wellen messen. Wenn sie langsam laufen, zeigen sie Wärme an, das bedeutet, es steigt etwas auf aus dem Erdinneren.

Vorsorge?

Ob die Seismologen je ein Erdbeben werden voraussagen können, ist zweifelhaft. Doch die Forscher wissen erst seit 30 Jahren, wie die Plattentektonik funktioniert; vielleicht wäre es in weiteren 30 Jahren doch möglich, genauere Vorhersagen zu machen. Wenn die Menschen bis dahin Vorsorge treffen wollen, müssen sie sich vor den Folgen eines Bebens schützen, vor den Tsunamis oder den Trümmern einstürzender Häuser. Mit wenig Aufwand kann man erdbebensichere Gebäude errichten, wie die Fachwerkhäuser in der schwäbischen Alp z. B., die wegen des Holzgerippes in sich schwingen und Erdstöße auffangen können. Auch Hochhäuser vermögen die Schwingungen aufzunehmen, nicht aber Backsteingebäude, die in den gefährdeten Zonen nicht gebaut werden dürften.


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