Land der Inuit Manuskript
- Autorin: Renate Ell
Nunavut - Land der Inuit
ERZÄHLERIN
Nunavut – das ist der hohe Norden Kanadas. Das ist Bau-Boom in der jungen Hauptstadt Iqaluit. Das sind viele Probleme in der Gegenwart und viel Hoffnung für die Zukunft. Nunavut, das ist ein Gebiet gut sechsmal so groß wie Deutschland, in dem nur 31.000 Menschen leben, mehr als 85 Prozent von ihnen Inuit. Viele der 25 weit verstreuten Siedlungen haben weniger als 1000 Einwohner, und der Nachbarort ist ein paar hundert Kilometer entfernt. Alle Siedlungen sind ganzjährig nur mit dem Flugzeug zu erreichen, im Sommer auch mit dem Schiff. Nunavut, das ist der Versuch, Kultur, Traditionen und Werte der eines arktischen Jäger- und Sammler-Volkes mitzunehmen in ein Industrieland des 21. Jahrhunderts. Nunavut heißt „unser Land“ auf Inuktitut, der Sprache der Inuit. Es ist eines von drei so genannten Territorien im Norden Kanadas. Im Vergleich mit den acht Provinzen im Süden, die in etwa unseren Bundesländern entsprechen, haben die drei Territorien wegen ihrer dünnen Besiedlung eine etwas geringere föderale Eigenständigkeit, einige Entscheidungen werden in der kanadischen Hauptstadt Ottawa getroffen. Am 1. April 1999 wurden die Northwest Territories geteilt, der nördliche Teil wurde zu Nunavut Territory. Es war ein langer Weg bis zu diesem Tag, 20 Jahre hat er gedauert. Die juristische Basis für die Gründung von Nunavut bildet ein Abkommen zwischen Inuit-Vertretern und der kanadischen Bundesregierung, das so genannte Land Claim Agreement, erzählt Natan Obed. Er arbeitet für die Organisation „Inuit Tunngavik“, die die Inuit in den Verhandlungen vertreten hat.
NATAN OBED (VOICE-OVER MÄNNLICH)
Die Inuit haben sich immer als die Besitzer des heutigen Nunavut betrachtet. Land Claim Agreement ist das Verfahren, mit dem die Bundesregierung ihre Beziehungen zu den Ureinwohnern Kanadas regelt, und die Landbesitzverhältnisse. Die Inuit lebten zwar früher je nach Jahreszeit an unterschiedlichen Orten, aber für jede Familie gab es eine Gegend, die sie als ihre Heimat betrachteten. Allerdings nicht als persönlichem Besitz, das Land war immer Gemeingut.
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