Inflation Der Inflation entgegen steuern
In geringem Ausmaß ist eine Inflation gut für die Wirtschaft. Bis zu zwei Prozent pro Jahr gelten als erwünscht. Doch es gibt viele Einflüsse, die für raschere Preissteigerungen sorgen. Dann versucht der Staat einzugreifen. In Diktaturen können Löhne und Preise einfach eingefroren werden, so wie während des Zweiten Weltkriegs in Deutschland. Was nur wenige Deutsche wussten: Hitler ließ trotzdem fleißig Geld drucken, um den Krieg finanzieren zu können. Die "aufgestaute Inflation" machte sich erst nach dem Zweiten Weltkrieg bemerkbar.
Die Radikalkur: Währungsreform
Damals musste eine neue Währung geschaffen werden, wie schon mehrmals zuvor und nicht nur hier zu Lande. Bei einer solchen Währungsreform wird das alte Geld für so gut wie wertlos erklärt - was es ja während einer galoppierenden Inflation tatsächlich ist. Die neue Währung gibt es zu einem festen Wechselkurs. So wurde Ende 1923 für eine Billion Reichsmark eine neue "Rentenmark" ausgegeben. Und 1948 erhielten Sparer für 100 Reichsmark 6 Deutsche Mark und 50 Pfennige auf ihren Konten gutgeschrieben.
Unabhängige Zentralbanken als Währungshüter
Währungsreformen sind aber nur erfolgversprechend, wenn zugleich die Ursache der Inflation bekämpft wird. Beginnt der Staat erneut Geld zu drucken, dreht sich die Spirale von Neuem. Im 20. Jahrhundert haben Regierungen begonnen gegenzusteuern: durch die Einrichtung von Notenbanken, die unabhängig vom Staat darüber entscheiden, wie viel Geld in Umlauf kommt. Wo dieses Prinzip streng angewandt wird, besteht die Gefahr einer Hyperinflation kaum noch. In Deutschland haben die Siegermächte nach dem Zweiten Weltkrieg eine unabhängige Notenbank geschaffen.