Die Geschichte der Stadt Der Aufstieg der Städte im Mittelalter
Mit der Absetzung des letzten Kaisers endete im Jahre 476 nach Christus das weströmische Reich. Damit setzte auch ein Verfall der von den Römern gegründeten Städte ein. Vor allem die Plünderungen der Völkerwanderungszeit richteten großen Schaden an. Es vergingen Jahrhunderte, ehe das urbane Leben in Mitteleuropa wieder in Schwung kam.
Das Hochmittelalter - eine Blütezeit der Städte
Zu Beginn des Hochmittelalters, also Mitte des 11. Jahrhunderts, setzte ein Anstieg der Bevölkerungszahlen in Mitteleuropa ein. Damit blühte auch langsam das städtische Leben nördlich der Alpen wieder auf. Alte römische Städte erwachten wieder zum Leben, wie Trier, Mainz oder Köln, neue Städte wurden gegründet, wie Leipzig, Lübeck oder Berlin. Neue Städte entstanden etwa durch Zusammenwachsen einer Burg mit einer Siedlung in der Nähe, oder durch Gründung von Kaufmannsiedlungen. Auch um Kirchen und Klöster herum konnten sich Städte entwickeln. Im 11. und 12. Jahrhundert soll sich die Zahl der Städte in Mitteleuropa verzehnfacht haben. Zur größten Stadt im deutschsprachigen Raum entwickelte sich im Hochmittelalter Köln mit ungefähr 40.000 Einwohnern. Die Stadtmauer von Köln war im 12. Jahrhundert sogar länger als die von Paris.
Vom Handelsplatz zur Bürgerstadt
Bekam ein Handelsplatz durch den Landesfürsten das Stadtrecht verliehen, so erhielt er dadurch das Recht, Zölle zu erheben und durchreisende Händler konnten verpflichten werden, ihre Waren auf dem Markt der Stadt anzubieten. Die Bürger bekamen das Recht auf Besitz und auf Selbstverwaltung. So blühte der Handel auf, neue Bürger zogen hinzu, die wachsende Bevölkerung musste versorgt werden, neue Berufe entstanden und neue Handwerkszweige bildeten sich heraus. So entwickelten sich kleine Handelsplätze in kurzer Zeit zu wohlhabenden Bürgerstädten.