Vielleicht liegt es daran, dass DIY, also Do-It-Yourself in diesen Tagen in aller Munde ist. Möglicherweise liegt es aber auch an dem Bedürfnis der Menschen, nach einem Tag voller Arbeit im Büro, am PC oder Telefon, in Sitzungen oder Autos, etwas mit den Händen herzustellen.

In Franken haben sich Hobbydrechsler zu einem losen Bund zusammengeschlossen, den „Drechslerfreunden Franken“. Vor etwa zwölf Jahren als Internetforum gestartet, trafen sich eine Handvoll Drechsler vor zehn Jahren zum ersten Mal persönlich. Heute kommen manchmal 60 Hobbydrechsler zu den monatlichen Treffen in Neusles bei Gräfenberg. Die Treffen an jedem ersten Donnerstag im Monat dienen dem Fachsimpeln und der gegenseitigen Kritik. Niemand versteht die filigrane Kunst, die Fortschritte und die Leidenschaft eines Drechslers besser als ein anderer Drechsler.

Bei jedem Treffen steht ein anderer der Freunde an der Drechselbank und führt seine Kunst vor. So lernt jeder ständig hinzu und das Wissen wird von den alten zu den neuen Mitgliedern weitergegeben. Willkommen ist bei diesen Treffen in der „Kunzmann-Scheune“ jeder, der sich an dem alten Handwerk erfreut. Frauen sind zwar selten, aber durchaus erwünscht.

Ein Satz Werkzeug für den Einsatz der Drechselfreunjd

Informationen über Drechsel-Kurse, Produkte, Ausstellungen und Treffen haben die Hobbyhandwerker im Internet zusammengetragen: www.drechselfreunde-franken.de. Dort findet man zum Beispiel einen Drechsler, der aus Holz, das ihm gebracht wird, und das von einem liebgewonnenen Baum aus dem eigenen Garten stammen könnte, Schalen oder Kugeln anfertigt. Ein anderer hat sich auf eingefärbte Vasen spezialisiert. Die Fantasie der Drechsler ist so mannigfaltig wie ihr Werkstoff: Holz.