Bayern 2 - Zeit für Bayern


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Bayern genießen Lust auf Wandern

Wandern ist allen Trendsportarten zum Trotz die liebste Freizeitbeschäftigung in der Natur. Wandern genießen in den Regionen Bayerns ist Thema der Magazinsendung von Zeit für Bayern im September: Ob auf dem Lamarücken oder den Sennalphang hinauf. Die Korrespondentinnen und Korrespondenten stellen die schönsten Tipps vor.

Von: Gerald Huber

Stand: 04.09.2011 | Archiv

Wanderer | Bild: BR/Margit Plößner

Wandern genießen - Zeit für Bayern: Die Themen im Einzelnen

  • Mainfranken: Wandern mit Lamas im Biosphärenreservat Rhön
  • (Norbert Steiche)
  • Oberbayern: Barfußwandern in den bayerischen Bergen (Christine Gaupp)
  • Mittel-/Oberfranken: Die Fußsamariterin von Gößweinstein
  • (Herbert Heinzelmann)
  • Schwaben: Die Sennalpenwege im Allgäu - Wandern zum Kas-Genuss
  • (Marianne Bitsch)
  • Niederbayern/Oberpfalz: Unterwegs auf dem Obstlehrpfad Tännesberg (Margit Plößner)
  • München: Wanderlieder - was wurde aus ihnen? (Regina Fanderl)

Mainfranken

Wandern mit Lamas im Biosphärenreservat Rhön

Ein außergewöhnliches Wandererlebnis kann man seit ein paar Jahren in der Rhön genießen. Dort bietet ein ehemaliger Manager Lama-Trekking an.

Zeit für Bayern - Wandern Mainfranken: Lama-Wandern durch die Rhön

Die traditionellen Lasttiere aus Südamerika tragen das Gepäck und mit den Tieren an der Leine kann man dann das Biosphärenreservat erwandern. Johannes Nüdling hat sich unter Fachleuten in Deutschland den Ruf als Lamapapst erworben. Der ehemalige Vertriebsleiter begann vor acht Jahren mit dem Lama-Trekking. Eigentlich suchte er erst für eine Wiese neue tierische Rasenmäher. Schafe hatten bislang diese Aufgabe übernommen. Mittlerweile hat Johannes Nüdling seine eigene Lama-Zucht aufgebaut.

Link-Tipp:

Mit Lamas durch die Rhön? Hier erfahren Sie mehr:

Wichtig ist ihm, dass die Tiere nicht zu heißblütig sind. Dann kann er sie auch für die Trekking-Touren einsetzen. Norbert Steiche war mit den Andentieren und ihren Führern unterwegs.

Norbert Steiches Wandertipp in der Rhön:

Mein Wandertipp in der Rhön ist eine Tour vom Jagdschloss Holzberghof zum Heidelstein. Am Fuße des so genannten Münzkopf geht es verträumte Wege durch den Wald bis zum Gipfel des Heidelsteins. Nach rund einer Stunde kommen wir raus auf die weiten Borstgrasmatten der langen Rhön. Vom Gipfel kann man einen tollen Blick genießen. Zum Kreuzberg, den Himmeldunkel oder die Wasserkuppe. Eine gute Brotzeit gibt’s nach der Rückkehr zum Beispiel im Jagdschloss Holzberghof oder in der Hütte am Roten Moor.

Oberbayern

Barfußwandern in den bayerischen Bergen

Zeit für Bayern - Wandern Oberbayern: Barfußwandern in den Bergen

Früher einmal, als die Kinder noch regelmäßig barfuß gegangen sind, da hats ein bairisches Spezialwort gegeben, dafür, wenn sich etwas schmerzhaft in die Fußsohle gedrückt haben. So etwas war "wax". Die Sandstraße konnte genauso "wax" sein, wie die Stoppeln auf dem Getreidefeld oder das Reisig im Wald. Das Wort ist heute fast unbekannt. Jetzt, Sie werdens in unserm Beitrag über das Barfußwandern hören, muss man sich mit Umschreibungen wie "nicht weich genug" begnügen. Oder man findet es "pieksich". Trotzdem ist Barfußwandern gerade wieder große Mode. Der Martl Jung aus Murnau hat vor zwei Jahren barfuß die Alpen überquert und ein Weilheimer Jurist hat sogar einen eigenen Barfußwanderführer für Oberbayern geschrieben - darunter kurze Spaziergänge aber auch richtige Wandertouren. Unter anderem auch der Barfußwanderweg oberhalb von Mittenwald.

Panorama Wanderweg Mittenwald:

"Alle Sinne erleben" ist das Motto des Mittenwalder Panorama-Barfußwanderweges. Er ist ca 1,6 Kilometer lang und bietet24 Erlebnisstationen für Jung und Alt - vom Fußabdrück des "Problembären" Bruno bis zu wunderbaren Blicken auf das Karwendel.

Mittel-/Oberfranken

Die Fußsamariterin von Gößweinstein

Wallfahren ist Wandern in einer seiner Urformen. Schon immer hat sich der Mensch auch aus geistig-geistlichen Gründen auf den Weg gemacht.

Zeit für Bayern - Wandern Mittel-/Oberfranken: Fußsamariterin

Prozessionen und Pilgerfahrten stehen symbolisch für die große lange Pilgerfahrt als welche der gläubige Mensch sein ganzes Leben begreifen kann. So ganz trennen lässt sich die Wallfahrt von der profanen Wanderung sowieso nicht. Schließlich ist alles, was man im Wortsinn erfährt geistige Nahrung. Trotzdem: Geistliches Wandern, also Wallfahren, kennt auch Spezialitäten.

Beim Freizeitwandern gibt’s nämlich im Allgemeinen keine Samariterinnen für wundgelaufene Füße, wie sie seit vielen Jahren für die Wallfahrer in Gößweinstein bereitsteht.

Informationen zum Wallfahrtsziel Gößweinstein:

"Gößweinstein zeichnet sich aus durch die größte Dreifaltigkeitswallfahrt Deutschlands und eine prächtige Kirche, ein Bau des berühmten Barockarchitekten Balthasar Neumann, aus. 2008 eröffnete das Wallfahrtmuseum unter anderem mit lebensgroßen, bekleideten Votivmenschen aus Wachs (über 100 Exemplare)."

Quelle: Wallfahrtmuseum Gößweinstein

Schwaben

Die Sennalpenwege im Allgäu - Wandern zum Kas-Genuss

Zeit für Bayern - Wandern Schwaben: Sennalpenwege im Allgäu

Haben Sie gewusst, dass die Bezeichnung "Alp" oder "Alpen" eines der ältesten Wörter der Menschheit ist? Sie geht zurück auf ein Wort der Urbevölkerung Mitteleuropas und bedeutet soviel wie "Berg". Später haben die Römer das ganze europäische Gebirge als "Alpes" bezeichnet und ihr Wort "albus" für "weiß" leitet sich ebenfalls von den schneebedeckten Berggipfeln her. Im altbairischen sind die Alpen dann schnell zur "Alm" geworden, während im Allgäu, dem ursprünlichen "Alpgäu", es bei der Bezeichnung "Alpe" für die Bergweiden geblieben ist.

Mehr Infos:

Zur Zeit sind noch alle Sennalpen geöffnet, aber ab Ende der Sommer- ferien/nach dem Viehscheid sollte man nachzufragen. Kontakt finden Sie auf der gemeinsamen Homepage der Sennalpenwege:

Aber egal, wie man sie nennt: Die Alm oder Alp ist seit jeher ein Wanderziel ersten Ranges - gerade für Genießer. Und besonders rund um Balderschwang im Allgäu, wo es dicht beieinander viele Sennaplen gibt, zu denen regelrecht ausgeschilderte Sennalpenwege führen. Und wenn es dort kaselt, was das Zeug hält, dann ist das durchaus nicht anrüchig gemeint.

Niederbayern/Oberpfalz

Unterwegs auf dem Obstlehrpfad Tännesberg

Zeit für Bayern - Wandern Niederbayern/Oberpfalz: Obstlehrpfad Tännesberg

Je mehr man sich bewegt, desto mehr Kalorien darf man sich erlauben. Das ist nichts Neues. Aber es muss ja nicht immer bloß irgend ein Hamsterrad im Fitnessstudio sein. Beim Wandern ist es leicht Naturgenuss mit kulinarischen Genüssen zu verbinden.

Genüsse, die durchaus auch einmal leicht sein dürfen.

Obstlehrpfad Tännesberg-Kössing:

Auf dem Obstlehrpfad kann man sich an den - teils vom Aussterben bedrohten - Tier- und Pflanzenarten erfreuen und das ungespritzte und ungedüngte Obst genießen.

In Tännesberg zum Beispiel, im Landkreis Neustadt an der Waldnaab, gibt es den angeblich längsten Obstlehrpfad Bayerns: Sieben Kilometer gemütliche Wanderung durch Streuobstwiesen nach Vohenstrauß. Wer sich dort auf den Weg macht, erfährt mehr über die Bedeutung der Bäume, über das Obst in seinen vielen Varianten - auch als Most, Wein oder Saft.

Und all das gibt’s natürlich auch zum Probieren.

München

Wanderlieder - was wurde aus ihnen?

Zeit für Bayern - Wandern München: Wanderlieder - was wurde aus ihnen?

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum die Vergangenheitsform von englisch "to go" für "gehen" "went" heißt? Das Wort hängt natürlich mit "Wandern" zusammen und beide wiederum gehen auf "winden" und "wenden" zurück. "Wohin soll ich mich wenden, ich armes Brüderlein" heißt es in einem alten Wanderlied. Und damit sind wir bei unserm letzten Thema. Egal wohin einen der Wind verschlagen wollte - in früheren Zeiten ist das kaum gegangen ohne Musik - denken Sie nur an Eichendorffs berühmten Taugenichts und sein Wanderleben.

Die Brotzeit war schon wichtig, aber danach musste unbedingt auch wieder was den Mund verlassen: Ein fröhliches Lied nämlich, das den Wandergenuss erst so recht abgerundete. Mit Musik geht alles besser - auch der Wanderer. Eine Weisheit, die sollte man meinen, auch heute noch gelten müsste. Aber wer singt heute noch beim Wandern! Was ist nur aus unseren schönen Wanderliedern geworden?

Bergwacht-Tipps für Wanderer

Kleidung

Das Wetter in den Bergen schlägt gerne einmal um, die DRK-Bergwacht rät deshalb, sich nach dem "Zwiebelsystem" einzukleiden: Wanderhosen, die sich per Druckknopf kürzen lassen und leichte Fleece-Pullover sind wertvolle Begleiter, unverzichtbar ist eine Regenjacke.

Schuhe

Wichtig ist, dass Wanderschuhe über den Knöchel gehen, um die Gelenke vor dem Umknicken zu schützen. Auch wenn festes Schuhwerk eine Selbstverständlichkeit ist: Familien, die mit Slippern oder Turnschuhen durch die Berge kraxeln, findet man immer wieder.

Verpflegung

Trinken Sie oft und dafür in kleineren Mengen. Ignorieren Sie nicht Ihr Durstgefühl. Der Wasservorrat sollte mindestens einen Liter pro Person betragen. Für den Hunger zwischendurch empfehlen sich Snacks mit vielen Kohlehydraten: z. B. Obst, Brot, Müsliriegel.

Sonne

In luftiger Höhe scheint die Sonne besonders aggressiv. Empfohlen wird eine Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 20 - auch bei bewölktem Himmel. Hut oder Kappe schützen zudem vor einem Sonnenstich.

Vorsorge

Ein kleines Erste-Hilfe-Set sollte in keinem Rucksack fehlen. Ebenfalls obligatorisch: eine aktuelle Wanderkarte. Selbstverständlich sollte auch sein, dass sich die Wanderroute am schwächsten Mitglied der Gruppe orientiert.

Quelle: DRK-Bergwacht


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