Die Entdeckung des "Dachs der Welt" Bayerische Forscher und Entdecker zwischen Pamir und Tibet
Als der Münchner Adolf von Schlagintweit am 26.August 1857 im Reich des Großkhans im heutigen Afghanistan enthauptet wurde, war er auf dem Rückweg von einer der abenteuerlichsten Forschungsreisen seiner Epoche.
Insgesamt drei Jahre lang hatten er und seine beiden Brüder das "Dach der Welt" zwischen Indien, Nepal und Tibet durchstreift und eine einzigartige Sammlung verschiedenster Forschungsergebnisse zusammengetragen.
Dabei erreichten sie mit 6.785 Metern den Höhenrekord der Zeit. In der Epoche des Nilquellenforschers David Livingstone brachen auch zahlreiche bayerische Forscher in die Hochgebirge Zentralasiens auf. Viele der Zeugnisse und Berichte sowie Karten und Mitbringsel ihrer abenteuerlichen Reisen liegen im Archiv des Deutschen Alpenvereins auf der Praterinsel in München. Von hier aus spinnen sich immer neue Fäden zu bis dahin weißen Flecken auf der Weltkarte.
Gottfried Merzbacher aus Baiersdorf bei Erlangen stammend, erkundete den Kaukasus und den Tienschan in Zentralasien. Der Münchner Richard Finsterwalder schließlich begleitete als Kartograph Expeditionen in den Pamir und den Himalaya.
Leiter der deutsch-sowjetischen Alai-Pamir-Expedition war der aus Bremerhaven stammende Willi Rickmer Rickmers. Seine Sammlung von 5.000 Büchern überließ er dem Deutschen Alpenverein zur Gründung einer Bibliothek mit Sitz in München. Von der Öffentlichkeit wenig beachtet lagern so in München die wesentlichen Dokumente einer abenteuerlichen Entdeckergeschichte des "Dachs der Welt". Von dieser Bibliothek aus zieht Georg Bayerle für sein Zeit-für-Bayern-Feature die abenteuerlichsten Lebenswege und Ereignisse nach.