Unterirdisches Geheimnis Schrazellöcher und Erdställe in Bayern
Lange bevor es U-Bahnen und Verkehrstunnel gegeben hat, gruben Menschen in Bayern, Österreich und Ungarn Röhren, Gänge und Kammern unter Bauernhäuser, Kirchen und Burgen. Schrazellöcher werden sie hierzulande genannt.
Diese mittelalterlichen Anlagen sind oft so eng und so niedrig, dass sich nur Kinder darin frei bewegen können. Schrazellöcher werden sie hierzulande genannt: Komplizierte unterirdische Irrgärten und Labyrinthe unter unscheinbaren Bauernhäusern, eindeutig von Menschenhand geschaffen. Deutlich erkennbar sind sie mit primitiven Werkzeugen ins taube Gestein geschlagen worden.
In der Überlieferung der Oberpfälzer ist alles klar: Das waren die Urbewohner der der Oberpfalz: die Hankerl, Fankerl und Schrazeln. Diese Zwergenclans leben heute noch weiter in den Sagen und Märchen der Region.
Die Wissenschaftler sehen das selbstverständlich etwas anders. Doch auch in deren Kreisen sind diese Bauwerke höchst umstritten. Die einen vermuten frühe religiöse Kultstätten oder symbolische Grabanlagen für Angehörige, die andernorts in der Fremde beerdigt sind.
Andere sehen darin Fluchtburgen für Kriegszeiten in denen man kurzzeitig Schutz vor Überfällen feindlicher Heere finden konnte. Doch alle Forschungen werfen mehr Fragen auf als sie Antworten geben. Harald Grill hat versucht, Einblick zu bekommen in diese rätselhafte Unterwelt.