Bayern 2 - Zeit für Bayern


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Das Agrarland-Märchen Die vergessene Industriegeschichte Bayerns

"Und wenn sie nicht gestorben sind …" lautet das meist glückliche Ende eines Märchens. Das Märchen vom "Agrarland Bayern" lebt immer noch, die Legende hält sich hartnäckig. Dabei ist der angebliche Bauernstaat schon Mitte des 19. Jahrhunderts auf den industriellen Zug aufgesprungen.

Stand: 11.11.2015 | Archiv

Zwar gab es in Bayern nicht diese Entwicklung der Schwerindustrie wie im Ruhrgebiet. Aber der Umstieg von der körperlichen Schinderei auf die mechanische Produktion setzte bereits ein, als der Wittelsbach-Spross Ludwig 1864 den bayerischen Thron bestieg und als Ludwig II. später selbst zur Legende und zum Technik-begeisterten Märchenkönig wurde.

Es war nicht erst die neuere Industriegeschichte seit dem II. Weltkrieg, die aus dem Freistaat eine Wirtschaftsregion ersten Ranges gemacht hat. Bayern war schon im 19. Jahrhundert nicht einfach nur ein Agrarland.

Abseits der städtisch-industriellen Zentren wie Nürnberg und Augsburg entwickelten sich auch auf dem Land schon früh erste Industriezweige - der Bergbau, die Schwer- und Porzellanindustrie in der Oberpfalz zum Beispiel oder die vielen Glashütten in Niederbayern und im Allgäu.

Es waren die aufblühenden Industriebetriebe, die die ziemlich geschlossene Welt der kleinen Orte auf dem Land geöffnet haben, sie waren gleichsam der Motor der gesellschaftlichen Entwicklung - und: sie sind es bis heute.


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