Leben am Limes heute Ein Grenzwall als Lebensraum
Der Limes quert Bayern von Passau bis Aschaffenburg. Entlang des einstigen Grenzwalls stehen Kastelle, Wehrtürme und Museen. Doch wie leben die Anwohner heute damit? Ist der Limes Ärgernis oder lukratives Erbe?
Der Limes ist eines der größten Bodendenkmäler. Besonders im mittelfränkischen Gunzenhausen häufen sich Anlagen, Kastelle, Wehrtürme, Rekonstruktionen einer Villa rustica und Museen. Weißenburg hat gleich drei Einrichtungen zum einstigen Grenzwall.
Ärgernis oder lukratives Erbe?
Doch wie lebt die ansässige Bevölkerung mit dem Erbe und dem Tourismus? Lässt sich über die lange Distanz des Unesco-Kulturerbes überhaupt ein Tourismus generieren, der über punktuelle "Festspiele" hinausgeht? Welche Verbindung haben die Menschen, die entlang des Limes leben, zu diesem historischen Erbe, von dem als Bodendenkmal meist nur wenig zu sehen ist. Ist der fast unsichtbare Grenzwall vielleicht sogar ein Ärgernis für die Anwohner, weil er durch seinen geschützten Status mögliche Vorhaben blockiert? Welche Anstrengungen werden unternommen, den Limes weiter zu erforschen? Und welche Rolle spielt die Nähe zum Limes als Wirtschaftsfaktor für die Region?
Zaghafter Tourismus und gut besuchte Feste
Der geplante Römer-Themenpark bei Ellingen jedenfalls konnte nicht Fuß fassen und wer sich am Sonntag zu den "Römerstätten" aufmacht, kann diese meist in aller Ruhe und mit wenigen anderen Besuchern genießen. Es sei denn, das Römische Erntedankfest in der Römervilla Mückenlohe ist angesetzt, oder im "Limeseum" in Ruffenhofen gibt es Führungen. Oder das Limesfest in Kipfenberg lässt "die Römer aufmarschieren".
Ist dieser zaghafte Tourismus eher eine Chance, braucht es gar keine Erschließung oder lebt die Region auch ohne eine intensive Vermarktung des Limes ganz gut mit dem ehemaligen Grenzwall – vielleicht sogar besser, ohne die modernen "Schatzsucher"?