Wandern ist des Genießers Lust Zu Fuß zu Wildmaultaschen, Sennalp-Bergkäse und Forellen
Im kupfernen Käskessel dreht sich das Rührwerk. Plötzlich steht alles still: Stromausfall. Das kann schon mal vorkommen auf der Alpe Hochried auf der Allgäuer Nagelfluhkette: ein Handrührer hängt bereit und für den Senn beginnt harte Handarbeit, denn die Käsemasse darf nicht verklumpen, wenn ein würziger Bergkäse daraus werden soll.
"Sennalpwege" führen im Allgäu zu Alpen (in Oberbayern sagt man Almen), auf denen noch der traditionelle Sennalp-Bergkäse hergestellt wird - aus einer Milch, die den Geschmack kräftiger Bergkräuter in sich trägt und reich ist an wertvollen Omega-3-Fettsäuren - vielleicht sind Schweizer Älpler deswegen weniger herzinfarktgefährdet als Talbewohner.
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Zur Zeit sind noch alle Sennalpen geöffnet, aber ab Ende der Sommer- ferien/nach dem Viehscheid sollte man nachzufragen. Kontakt finden Sie auf der gemeinsamen Homepage der Sennalpenwege:
Gesunden Genuss ohne Reue verspricht auch eine frische Forelle auf 1800 Meter Höhe. Wer auf der Enzianhütte am Allgäuer Hauptkamm ankommt, hat rund drei Stunden Weg und 800 Höhenmeter hinter sich. Noch höher steigen müssen Wanderer auf die Mindelheimer Hütte unter den Schafalpenköpfen, wo zur Belohnung ein köstlicher Braten vom Allgäuer Ochsen winkt: "So schmecken die Berge" verheißt ein Schild.
Mit der Aktion des Deutschen Alpenvereins sollen trotz des schwierigen Transports auch auf Berghütten heimische Qualitätsprodukte auf den Tisch kommen. Früher packten Wanderer und Bergsteiger haltbare Landjäger und eine Erbswurst in den Rucksack und ein Kochbuch von 1920 gibt Tipps, wie Fleisch ohne Kühlung genießbar bleibt. Heute wagt sich ein Haubenkoch auf eine Berggaststätte im Oberstdofer Oytal und lädt Feinschmecker zum Wildkochkurs. Wandern liegt im Trend, aber der Weg soll abwechslungsreich durch die Natur führen und die Einkehr Genuss versprechen, so die Erkenntnisse des Deutschen Wanderinstituts, das die Wünsche von Wanderern untersucht und “Premium”-Wanderwege auszeichnet. Für "Zeit für Bayern" hat Marianne Bitsch die Wanderschuhe angezogen und Genussziele in den bayerischen Bergen ausgesucht.