Wer, wenn nicht wir? Werkraum Demokratie 2025 Die richtige Balance von Widersprechen und Aushalten
Zusammen mit der Akademie für Politische Bildung in Tutzing und der Nemetschek Stiftung lud Bayern 2 zum vierten Mal ein: zum Mitdenken und Mitreden bei einem gemeinsamen Experiment. Am Wochenende vom 14. bis zum 16. Februar 2025 widmete sich unser „Werkraum Demokratie 2025“ dem Thema: „Wie können wir besser miteinander diskutieren“.
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Jede oder jeder kennt es: In einem Gespräch ist man plötzlich mit einer Meinung des Gegenübers konfrontiert, die der eigenen in keiner Weise entspricht. Ein Streit zeichnet sich ab. Der erste Impuls ist es dann zu widersprechen, auf der eigenen Meinung zu beharren oder das Gegenüber von der eigenen Position überzeugen zu wollen. Häufig enden Diskussionen, gerade über politische Themen, mit verhärteten Fronten oder dem Gefühl, nichts mehr sagen zu dürfen.
Streiten und Diskutieren sind jedoch ein wesentlicher Teil der Demokratie: in einer Gesellschaft, in der die Meinungsfreiheit im Grundgesetz verankert ist, ist es wichtig, über unterschiedliche Ansichten zu diskutieren, die eigene Position zu überdenken, offen zu sein für Kompromisse und auch aushalten zu können, wenn sich eine Meinungsverschiedenheit nicht auflösen lässt. Aufeinander zuzugehen, konstruktiv zu debattieren und auch bei gegensätzlichen Meinungen im Gespräch miteinander zu bleiben, ist ein Schlüssel zu einer funktionierenden Demokratie.
Wie geht also konstruktives Streiten? Wie finden wir die richtige Balance zwischen Widersprechen und Aushalten in Diskussionen und Debatten im privaten und öffentlichen Raum? Wir können wir konstruktiven Austausch auf Augenhöhe ermöglichen, statt gegensätzliche Fronten zu verhärten? Darüber haben wir im Werkraum Demokratie 2025 miteinander gesprochen.
Was waren die Ziele des Werkraum Demokratie 2025?
Im Mittelpunkt des "Werkraums Demokratie 2025" stand die Debatte und die konstruktive Kommunikation. Wir ermöglichten die Begegnungen von unterschiedlichen Perspektiven und übten Strategien für den Umgang mit problematischen Aussagen und differierenden Positionen ein. Die Teilnehmenden konnten in einem geschützten Rahmen das konstruktive Streiten erfahren und einüben.
In einer demokratischen Gesellschaft mit vielen verschiedenen Perspektiven und Meinungen ist Konfliktkompetenz eine wesentliche Fähigkeit. Nur so gelingt uns der Umgang mit verschiedenen Wertvorstellungen und den dadurch entstehenden Konflikten, ohne die eigene Position zu verlieren. Mit der Stärkung dieser Kompetenz haben wir dazu beigetragen demokratische Kommunikationskultur zu fördern.
Auftakt Podiumsdiskussion
Der Werkraum Demokratie 2025 startete am Freitag mit einer Podiumsdiskussion mit folgenden Gästen.
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Dr. Julia Reuschenbach, Otto-Suhr-Institut und Arbeitsstelle für Politische Soziologie der Bundesrepublik Deutschland
Dr. Philipp Lorenz-Spreen, Netzwerkwissenschaftler, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin