Zeit für Bayern Akustische Reisen durch Bayerns Regionen
Sonntag, 14.05.2017
13:05
bis 14:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BR Heimat
Die Mutter der Bayern
100 Jahre Patrona Bavariae 1917-2017
Von Matthias Morgenroth und Andreas Estner
Madonna in der Diaspora?
Maria und die lutherischen Franken
Von Patrick Obrusnik
Wiederholung von 12.05 Uhr, Bayern 2
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Die Mutter der Bayern
100 Jahre Patrona Bavariae 1917-2017
Von Matthias Morgenroth und Andreas Estner
Maria, Gottesmutter, Schutz- und Schirmfrau Bayerns, sie geht den Bayern bis heute zu Herzen. Spuren dieser besonderen Beziehung zur Himmelskönigin lassen sich im ganzen Land finden. Vor 400 Jahren wurde sie zum ersten Mal zur "Patrona Bavariae" ausgerufen, als die Luft schon nach Krieg roch, dem großen Religionskrieg Mitteleuropas, der später der 30jährige Krieg genannt werden sollte. Die Wittelsbacher hatten München als "Rom des Nordens" ausgebaut, zum Bollwerk gegen Lutheraner und Türken. Bayerns Maria wurde den Bayern verordnet. Fortan musste jeder Bayer einen Rosenkranz bei sich tragen, Hausfassaden sollten mit einer Madonna versehen sein. Aus Verordnung wurde Herzensbindung, unzählige Marien-Wallfahrtsorte zeugen davon. Geblieben ist das Gefühl, im Bayernland besonders gesegnet zu sein. Als 1916 - wieder tobt ein Krieg, wieder der bislang schrecklichste der Weltgeschichte - der bayerische König Ludwig III. um eine amtliche Bestätigung dieser besonderen Beziehung zur Muttergottes bittet, gewährt es ihm der Papst gerne. 1917 wird es amtlich - und zur Hundertjahrfeier wird eine große Sternwallfahrt zum Münchner Marienplatz veranstaltet. Andreas Estner und Matthias Morgenroth begeben sich auf Spurensuche: Der oberbayerische Marienwallfahrtsort Birkenstein ist ein Touristenmagnet - zeugt er auch noch von mehr? Die Stadt München hat als Mittelpunkt geweihten Boden, die Mariensäule - welche Spuren der langen Geschichte mit der Muttergottes lassen sich bis heute finden? Warum nennen heute noch Eltern ihre männlichen Kinder mit Zweitnamen Maria? Und warum pilgern bis heute die Führungskräfte der CSU zur Marienwallfahrtsstätte in Tuntenhausen?
Madonna in der Diaspora?
Maria und die lutherischen Franken
Von Patrick Obrusnik
„Es soll niemand weder die Jungfrau Maria noch Engel noch irgendwelche Heiligen anrufen, denn sie können niemandem helfen.“ Der böhmische Vorreformator Jan Hus formulierte diesen revolutionären Glaubensansatz - den ein Jahrhundert später Martin Luther konkretisierte. Für den Wittenberger war Maria zwar Jungfrau, aber eben auch nur Mensch . Bittsteller bei Gott könne allein Jesus Christus sein, so Luther. Und so verschwand die Marienverehrung aus dem Glaubensalltag der evangelischen Kirche - auch im überwiegend protestantischen Franken. Doch auch die Gegenreformation blieb nicht untätig. Das katholisch geprägte Unterfranken wurde zum „Marienland“. Allein 50 Wallfahrtsorte finden sich entlang des „Marienwallfahrtswegs“ durch das Bistum Würzburg: darunter etwa die Würzburger Kirche „Mariä Heimsuchung“ - auch als „Käppele“ bekannt, „Maria im Weingarten“ an der Mainschleife bei Volkach oder aber die erste Marienwallfahrtskirche des Bistums, „Maria im Sand“ in Dettelbach.
Trennte die Verehrung für Maria früher Katholiken und Protestanten rigoros voneinander, ist 500 Jahre nach der Reformation ein ökumenisches Umdenken zu spüren. Immer wieder zieht es auch Protestanten vor Marienbilder, wie etwa das berühmte Bildnis „Mariä Verkündigung“ von Veit Stoss in der evangelischen Lorenzkirche in Nürnberg. Patrick Obrusnik geht für die Zeit für Bayern der Frage nach, welche Rolle die Marienverehrung für die evangelische Kirche in Franken heute spielt.
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„Zeit für Bayern“ bietet die Gelegenheit, alle Regionen Bayerns neu zu erfahren und näher kennenzulernen. In Zusammenarbeit mit den sechs BR-Regionalstudios und den vielen BR-Korrespondenten im ganzen Land entstehen Sendungen über Bayerns Vielfalt zwischen Spessart und Berchtesgadener Land, zwischen Bayerischem Wald und Bodensee: Bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees an allen Sonn- und Feiertagen um 12.05 Uhr.
Das „Zeit für Bayern“-Magazin „Bayern genießen“ mit Beiträgen aus allen sieben bayerischen Regierungsbezirken gibt es in der Regel jeweils am ersten Sonntag des Monats.
„Zeit für Bayern“ - sollte jeder haben!
Akustische Reisen durch Bayerns Regionen
Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.
"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!