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Fei Fränggisch "Des is fei a Drümmer Ärberd!"

Wer in Franken "is des a Drümmer Ärberd" sagt, der beklagt sich darüber, wie schwierig die Arbeit ist. "Drümmer" ist also eine Steigerungsform. Die Einzahl – ein Drumm – bedeutet hingegen etwas ganz anderes, weiß Fei Fränggisch-Experte David Saam.

Von: David Saam

Stand: 24.07.2024

Fei Fränggisch: "Des is fei a Drümmer Ärberd!"

"So a elendiche Schlebberei - is des a Drümmer Ärberd!" Als Trümmerfrauen bezeichned mer im Hochdeutschen weibliche Bersona, die nachm zweidn Weldkriech in Deutschland und Österreich miidgholfm homm, die Resde vo zerbombdn Gebäudn, also Trümmer, zu beseidichn. Des woä die sogenannte Trümmerarbeit.

Drümmer – im Fränkischen eine Steigerungsform

Auf Fränggisch wemmer sochd: "Mensch, des is fei a Drümmer Ärberd!" Donn maand des, dass die Ärberd schwierich, mühsam oddä sehr umfangreich sei konn. Drümmer is in dem Kondexd also a Verschdärgung oddä a Schdeigerungsform. Insofern glinggds im fränggischen Dialeggd wenich scharmand, wenn aans bezüglich der Körberfülle erglärd: "Schau amol doo drüm, die Drommlerinna vo der Sambagrubbm, des senn amol Drümmer Frauen, häh?"

Ein Drumm – kann eine Frau sein, ein Acker oder ein sperriger Gegenstand  

Während im Hochdeutschen die Singularform von Trümmer scho seid längerer Zeid aweng außer Mode kumma is, is in süddeudschn, ösderreichischen und schweizerischn Schbrachgebiedn des Drumm durchaus noch in vieler Munde. Aa in Franken verwendns die Leud sehr gern. So konn aus Drümmerfrauen der Singular A Drumm Fraa abgeleided wern. Wemmer ins Fränkische Wörderbuch der Bayerischen Akademie der Wissenschaften schaud, nochäddla finden sich doddn mehrere Beleeche, dass mancherords sogoä die Verkürzung auf a Drumm als – wenich wohlwollende - Bezeichnung für weibliche Menschen diend. A frachs Drumm is in Knetzgau beischbillsweis ein sich ungebührlich benehmendes Madla. 

A klens Trumm schdelld dägeeng in Schönwald an Mini-Agger dar. Indressand, dass hier des Drumm wos sehr Glannes is, wo’s doch sunsd eher vergrößernde Bedeudung hodd. Do kummer in Marktleuthen der Sach scho widdä näher. Wemmer doddn vo am groußn Drumm schbrichd, maand mer dodermidd an sperrigen, unförmigen Gegenstand.

Ein Trumm – im Althochdeutschen ein großer, schwerer Brocken

Des Etymologische Wörterbuch vo Wolfgang Pfeifer bringd uns Richdung Urschbrung vom Trumm. Die Bezeichnung für an großen, schweren Brocken is ab dem 8. Jahrhunderd fürs Althochdeutsche beleechd. Im Frühneuhochdeutschn bezeichned trum an Schblidder, a Endschdügg oddä überhabbds a Schdügg. Währdend Drümmer also eher wos zerbrochenes Ganzes darschdelln, is a Drumm in sich widdä a eigenes ganzes Schdügg. In dem Sinn überdrächd mer des z.B. in Plöckendorf in an zeidlichen Zusammenhang: "Schend doch ned in an Drumm fodd", also "Schimpf doch nicht in einer Tour!" Und des is a gudgmaander Rodschlooch, wall wer in an Drumm Gifd und Galle schbozzd und schbeid, der sollerd Obachd geem, dass er oder sie amend ned a Drümmer Schelln kassierd.

"Des woä gesdern a Mordsdrumm Rausch. / Dodrumm schloffi heud früh aus.
Doch woä mei Kubbf gesdern nuch in am Drumm,/ kummi heud fasd vor Kubbfweh um.
Alles drehd si umänander / hobb iich an Drümmer Schädel beinander.
Gesdern fei nuch a Drumm Moo, / liich i heud in Drümmern do."

Unsere Rubrik "Fei Fränggisch"

Des mit dem fränkischen Dialekt ist ja nicht so ganz einfach - also nicht falsch verstehen! Nicht nur zwischen Nordseeküste und Allgäu tun sich die Deutschen manchmal schwer, einander zu verstehen, auch innerhalb von Bayern ist das möglich. Das liegt an der Dialektvielfalt: "das Bayerische" oder "das Fränkische" gibt es ja gar nicht - stattdessen ostfränkisch, mainfränkisch, nord-, mittel- oder südbairisch oder das Schwäbische. Holla! In unserer neuen Rubrik "Fei Fränggisch" erklärt unser Autor David Saam in seiner unnachahmlichen Art ganz allgemeine oder auch mal ganz spezielle Dialektworte.


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