Wenn man wirklich Essig heißt, dann wird man wohl schon im Kindesalter auf die Mehrdeutigkeit von Wörtern gestupst. Ein ungewöhnlicher Doppelvorname und dass er, 1963 in Hamburg geboren, seit 1966 im oberfränkischen Kulmbach hochdeutschen Dialekt sprach, taten wohl ein Übriges. Seine Sprachneugier erwuchs ohne Zweifel aus der Verwirrung und wurzelt in innerdeutscher Interkulturalität – Fischkopf meets Frankenbeutel.

Jedenfalls wurde aus ihm seit 1999 – nach zwei Diplomen, einem Doktortitel, der Tätigkeit als Bibliothekar und Wissenschaftlicher Assistent an der Uni Bamberg – ein freier Journalist und Autor, der allein oder mit seiner Frau Gudrun Schury Kinder-, Jugend-, Erwachsenenbücher schreibt, Literatur- und Konzertkritiken verfasst, Journalisten fortbildet, für alle wichtigen Zeitungen gearbeitet hat und für sehr viele Radiosender.

Seit 1993 konzipiert er auch allein oder mit Frau Ausstellungen über Hermann Essig, Bilderbriefe, Offene Briefe oder Redensarten. Seine Schau für das Museum für Kommunikation Nürnberg „Mein Name ist Hase! Redensarten auf der Spur“ sahen inzwischen in acht Städten unglaubliche 200.000 Besucher.

Am meisten Freude machen ihm Auftritte in Schulen, Büchereien, Buchhandlungen oder bei Festivals wie dem „Erlanger Poetenfest“, „Seiteneinsteiger“ in Hamburg oder dem „Lirum Larum Lesefest“ in Freiburg. Dabei liest er aus seinen Büchern über Helden, die „Odyssee“, die Namen der Meere, Perlen, das Schreiben von Büchern und natürlich über Sprichwörter und Redensarten. Wie schön, dass ihm dabei regelmäßig neue Exemplare unterkommen; wie jüngst in „Habe die Ehre!“, als ein Hörer das Sprichwort einschickte: „Wenn ein Frau pfeift, dann zittern sieben Kirchen.“

Mit Franz Tröger tritt Rolf-Bernhard Essig als "Die Streifenhörnchen" auf.

Seit Kindertagen in Chören, widmet Essig sich seit einem Dutzend Jahren mit seinem musikalischen Partner Franz Tröger im Duo Die Streifenhörnchen dem Texten und Singen von Volksweisen, Liedern, Kanons, Schlagern. Proben kann man unter www.diestreifenhoernchen.de anhören.

Ach ja, Sachbücher, Erzählendes, ein Roman, etwas Poesie, Hörspiele und allerlei dazwischen ist entstanden: Erlaubt ist schließlich, was gefällt! Und so zeigt sich Essig als in der Wolle gefärbter Sprachfex, der ebenso gern lernt wie lehrt.

Rolf-Bernhard Essig zu Gast bei Sabine Sauer: Essig-Sauer - das passt!

Dem Bayerischen Rundfunk ist er schon lange verbunden und freute sich besonders auf das denkwürdige Treffen Essig-Sauer, aber auch über Beiträge, die mit „sozusagen. Bemerkungen zur deutschen Sprache“ oder „Capriccio“ entstanden – und natürlich erst recht über die Kolumne für „Habe die Ehre!“

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