Heimatspiegel Volksmusik und Informationen
Zur Einstimmung auf den Tag: Mit Volksmusik aus der Region und mit Moderatoren, die in Bayern daheim sind. Volkskundliches und Brauchtum finden hier ihren Platz, doch darüber wird auch der Blick auf die Gegenwart nicht verstellt.
Denn Heimat ist das Hier und Heute. Heimat ist der Ort, wo die Menschen in vertrautem Umfeld leben und auch die eine oder andere Überraschung erleben.
Sendezeiten
Der "Heimatspiegel" wird Montag, Mittwoch, Freitag und Samstag aus dem Funkhaus München gestaltet.
Am Dienstag, Donnerstag und Sonntag übernehmen dies die Kollegen aus dem Studio Franken in Nürnberg. Den Regionen entsprechend ist auch die Musik ausgewählt.
Aktuelle Themen aus Bayern, regionales Brauchtum, Wetter und Veranstaltungshinweise ergänzen das Programm.
Heimatspiegel extra
An Feiertagen senden wir einen "Heimatspiegel extra": zu hören um 8.05 Uhr auf BR Heimat.
Donnerstag, 3. Oktober 2024
"Buama, heut miaß ma ins Gamsgebirg geh!"
Lieder und Geschichten von der Jagd im Gebirge
Von Stefan Frühbeis
Vor der Rechtschreibreform hieß die Gämse noch "Gemse". Dem Jäger ist das einerlei, er sagt "Gams" zu ihr. Für die Germanen waren wilde Tiere herrenlos, und jeder freie Mann durfte sie jagen und töten. Später beanspruchten sie Kaiser und Könige für sich. Gamswild zählt zum Hochwild, nur der Hochadel durfte auf Gamsjagd gehen. Diese Auslegung reizte manchen Berg-Bewohner zum Ungehorsam, Wildschützen, oft ebenso kaltblütig wie kühn, waren in ihren Dorfgemeinschaften hochgeachtet.
Die Gams selbst zog sich im Lauf der Jahrhunderte immer weiter ins für Menschen unzugängliche Hochgebirge zurück, so dass die Gams-Jagd auch heute noch eine Herausforderung für einen Jäger ist. Der Hubert, ein passionierter Jäger, mahnt deshalb auch: "Beim Gamsjagern ist es ganz wichtig, dass das Hirnkastl mit einschaltst. Wie schnell kommst Du droben in den Felsen in eine schwierige Lage, wie schnell kunnt etwas passieren."
Stefan Frühbeis ist in seinem Heimatspiegel Extra der "Gams" auf der Spur - umrahmt mit Liedern und Geschichten von der Jagd im Gebirge.
Allerheiligen, Freitag, 1. November 2024
"Den Todt betracht - die Welt veracht!"
Allerheiligen und Allerseelen im bayerischen Gedenken
Von Stefan Frühbeis
Den Todt betracht - die Welt veracht / Du muest reisen fremde Straßen. / Hast Guets gethan - so trags darvon! / Sonst wird man Dir nichts lassen...
So steht es zu lesen auf einer Altarstufe in der Pfarrkirche im oberbayerischen Weyarn. Der katholische Feiertag "Allerheiligen" ist gewissermaßen ein Sammel-Feiertag. Nachdem in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten die Zahl der Heiligen schnell die Zahl der Kalendertage überschritten hatte, diente bald ein gemeinsamer Gedenk-Tag dem Andenken aller Heiligen. Papst Gregor IV. legte im Jahr 835 den 1. November als Datum für "Allerheiligen" fest.
Hundert Jahre später wurde der Feiertag um einen Gedenktag für alle Verstorbenen ergänzt: "Allerseelen". Stilles Gedenken, Gräbergang und Gräbersegnung, brennende Kerzen in den Friedhöfen kennzeichnen diesen sogenannten "stillen" Feiertag, an dem zum Beispiel Tanzveranstaltungen oder laute Musik gesetzlich verboten sind.
Im süddeutschen Raum hat sich der kulinarische Brauch von "Allerheiligen-Striezl", "Allerseelen-Zopf" oder "Seelen-Brot" bis in die heutige Zeit erhalten. Im Kirchenjahr gilt der November als ein Monat der Besinnung und des Gedenkens, der "Heimatspiegel extra" von Stefan Frühbeis am Morgen des ersten Novembertags wird diese Stimmung aufgreifen.