Zwölfuhrläuten Oberkrumbach in Mittelfranken
Eingerahmt von den Hügeln der Hersbrucker Alb liegt - ganz am Ende eines Seitentales der Pegnitz - das Dörfchen Oberkrumbach. Wohl wegen dieser Abgeschiedenheit legen die Menschen des Ortes noch immer viel Wert auf Eigenständigkeit.
Oberkrumbach taucht vor genau 1.000 Jahren zum ersten Mal in einer Urkunde auf. Am Berghang, über den Dächern der zahlreichen fränkischen Fachwerkhäuser, erhebt sich der spitze Turm der evangelischen Pfarrkirche St. Margareten aus dem frühen 15. Jahrhundert.
"Gugelmaicherl" mit Lindwurm
Um die Entstehung des Gotteshauses rankt sich die Legende zu einer Margarete aus dem unbekannten Adelsgeschlecht derer von Gugel. Eine geschnitzte Figur neben dem Chorbogen, die im Dorf deshalb noch heute "Gugelmaicherl" genannt wird, soll an die Kirchenstifterin erinnern. Der Lindwurm zu Füßen der Figur deutet allerdings auf die Heilige Margareta, der das kleine Gotteshaus geweiht ist. Die Statue war vermutlich Teil eines Seitenaltars aus vorreformatorischer Zeit.
Bilder aus dem Leben Christi
Neben diesem Kleinod fällt beim Betreten des Langhauses sofort die Bilderreihe an der zweigeschossigen Empore auf. Nachdem im 18. Jahrhundert das Kirchenschiff umgebaut und die Emporen eingezogen wurden, schuf Johann Christoph Reich aus Hersbruck die beeindruckende Reihe von Szenen aus Altem und Neuem Testament. Auf der unteren Empore zeigt die detailreiche Bilderfolge das Leben Christi. An der darüber liegenden Empore ist unter anderem der Sündenfall oder das Gleichnis vom verlorenen Sohn zu sehen.
Den schlichten Hochaltar aus dem späten 17. Jahrhundert schmückt eine stimmungsvolle Darstellung von Christus im Garten Gethsemane.
Glocke aus dem 15. Jahrhundert
Auf dem Turm von St. Margareten ruft ein dreistimmiges Geläut zum Gebet. Die älteste der drei kleinen Glocken erfüllt schon seit 1437 das Tal von Oberkrumbach mit ihrem Klang.