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Zwölfuhrläuten Erlangen in Mittelfranken

Nach der Aufhebung des Edikts von Nantes entschloss sich Markgraf Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth französische Glaubensflüchtlinge aufzunehmen, die seinem Land wirtschaftlich aufhelfen sollten.

Stand: 19.05.2002 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Erlangen in Mittelfranken

Im Jahr 1685 verpflichtete sich der Markgraf für sie eine neue Stadt und - auf eigene Kosten - eine Kirche zu bauen.

Planstadt

Christian-Erlang, wie die auf einem Acker- und Waldgelände im Süden des alten Erlangen errichtete Planstadt mit streng rechteckigem Grundriss heißen sollte, wurde mit seinem Schloss, einem schönen Barocktheater, einer Universität und mehreren Adelspalais nach Bayreuth die bedeutendste Residenz der Markgrafschaft. Erst unter bayerischer Herrschaft entstand im Jahr 1812 unter dem Namen Erlangen für die Alt- und die Neustadt eine gemeinsame Verwaltung.

Konzentration auf das Wesentliche

Die für die Gemeinde der französischen Zuwanderer - vor allem Strumpfwirker und Handschuhmacher - errichtete Pfarrkirche wurde im Jahr 1693 geweiht. Ihren östlich vorgesetzten, schlanken Turm erhielt sie erst vierzig Jahre später. Das Kirchensiegel zeigt die Arche Noah mit einer Taube, die einen Ölzweig im Schnabel trägt - Symbol der Rettung der Glaubensflüchtlinge aus höchster Not. Das innen und außen schmucklose Gebäude aus dem warmen, hellen Sandstein der Gegend demonstriert reformierte Strenge gegenüber der Zierfreude katholischer Kirchen.

Die Idee, dass sich die Kirchengemeinde allein auf die Verkündigung des Wortes Gottes konzentrieren soll und durch keinerlei Schmuck, seien es Bilder oder Figuren, abgelenkt werden darf, wird eindrucksvoll lebendig. Der nahezu quadratische Innenraum wirkt auf den Betrachter eher rund, denn zwölf kreisförmig angeordnete Pfeiler tragen die rund umlaufenden Emporen, die im Westen nur Platz für den Altar und die darüber liegende Kanzel lassen.


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