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Zwölfuhrläuten Henfenfeld in Mittelfranken

Henfenfeld im Landkreis Nürnberger Land liegt inmitten der malerischen Kulturlandschaft des östlichen Mittelfrankens - der Hersbrucker Alp.

Von: Georg Impler

Stand: 28.06.2009 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Henfenfeld in Mittelfranken

Der knapp 2.000 Einwohner zählende Ort am Eingang des Hammerbachtales wurde 1059 erstmals in einer Bamberger Urkunde erwähnt und Ministeriale des Bamberger Bischofs waren es auch, die hier bis ins 14.Jahrhundert das Sagen hatten.

Im Zeichen der Reformation

Ihnen folgten die Herren von Breiten- und Egloffstein, bis 1530 Schloss und Herrschaft an die Nürnberger Patrizierfamilie Pfinzing übergingen. Diese erlangten das volle Patronatsrecht über die Nikolauskirche, brachten die Reformation in den Ort und verliehen mit ihren Um- und Erweiterungsbauten dem Gotteshaus seinen ganz eigenen, noch heute die Kirche bestimmenden Charakter.

Älteste Glasfenster Mittelfrankens

Dazu gehören in erster Linie die zweistöckige, entlang der Nord- und Westwand des Langhauses laufende Empore mit den barocken Ölgemälden, das Prunkgrabmal und die Gewölbedecke mit ihrem zarten Rokokostuck. Wenn man nun noch den romanischen Chor mit in Betracht zieht, der mit seiner quadratischen Grundform auf die ursprüngliche Chorturmkirche verweist und die zahlreichen Wappen- und Totenschilder der wechselnden Herrschaften oder gar die uralten Glasfenster in der Sakristei - die ältesten Mittelfrankens - vor Augen hat, so zeigt sich im Henfenfelder Gotteshaus sozusagen in Nuce die wechselvolle Geschichte jener 950 Jahre, derer man im Jahr 2009 in zahlreichen Veranstaltungen gedenkt.

Eine Glocke für die taube Schlossherrin

Im 1491 erbauten Spitzhaubenturm läuten drei Glocken. Eine vierte, eher ein Glöckchen, schwingt im ostwärts auf der Krempe des Turmhuts aufsitzenden Erkerglockenstuhl. Nein, es dient nicht als Sterbeglocke, sondern wird im Gegenteil nur zu Taufen geläutet. Warum sie so deutlich sichtbar zum Henfenfelder Schloss hin angebracht wurde, hat seinen Grund. Einst, so erzählt man sich, hat ihr Schwingen einer tauben Schlossherrin angezeigt, dass Zeit zum Kirchgang war.


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