Zwölfuhrläuten Meckenhausen in Mittelfranken
Bereits im Jahr 1060 wird das rund 1.100-Einwohner-Dorf Meckenhausen in Mittelfranken schriftlich erwähnt. Im Gundekarium, einem Pontifikale aus der Amtszeit des Eichstätter Bischofs Gundekar II., findet sich ein Eintrag zur Kirchenweihe in Meckenhausen vor 950 Jahren.
Heute sind von der Pfarrkirche St. Martin nur noch Mauern und Kirchturm älteren Datums. Das Inventar des Gotteshauses stammt hauptsächlich aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
St. Martin mit Meckenhausen in der Hand
Insbesondere die reich gestaltete Stuckdecke und ihre Fresken ziehen den Blick auf sich. Das zentrale Deckengemälde zeigt die Krönung Mariens umrahmt von vielen Heiligen. Unter ihnen der Kirchenpatron, der eine detailgenaue Ansicht von Meckenhausen hält. Eine Martins-Figur hat auch einen besonderen Platz nahe der heutigen Altarinsel. Sie findet sich im einst geosteten Gotteshaus jetzt dem Chorraum gegenüber im Kirchenschiff. An dessen Nordseite entstand zwischen 1974 und 1976 ein schlichter moderner Anbau, um mehr Platz zu schaffen. Seitdem steht die Gemeinde beim Gottesdienst mit dem Rücken zum alten barocken Hochaltar und den beiden Seitenaltären.
Spannende Glockengeschichte
Eine wechselvolle Geschichte erlebte auch das Geläut der Meckenhausener Kirche. Nach einem Brand im 30-jährigen Krieg und nach einem Sturm im Jahr 1728, bei dem der Turm ins Langhaus stürzte, wurde jeweils ein neues Geläut angeschafft. 1884 gab es wiederum neue Glocken, welche wegen ihrer außergewöhnlichen Harmonie weit über die Gemeindegrenzen bekannt waren. Im Ersten Weltkrieg deshalb noch verschont, mussten im Zweiten Weltkrieg jedoch vier Glocken abgegeben werden. Einzig die kleine Schlagglocke von 1862 in der Spitze des Kirchturmes durfte bleiben. 1950 fanden schließlich vier neue Bronzeglocken ihren Platz im Turm von St. Martin und rufen seitdem die Meckenhausener zur heiligen Messe.