Zwölfuhrläuten Muhr am See in Mittelfranken
Einen kurzen Fußweg vom Ufer des Altmühlsees entfernt, steht in Muhr am See die Kirche St. Walburga. Das kleine Gotteshaus, das zur katholischen Pfarrei Gunzenhausen gehört, fällt durch seine schlichte, moderne Erscheinung auf.
St. Walburga wurde im Jahr 1958 errichtet, nachdem im evangelisch geprägten Gunzenhausen die katholische Gemeinde immer mehr wuchs und sich die Gemeindemitglieder aus Muhr ein eigenes Gotteshaus wünschten.
Klein und schlicht
Nach nur elfmonatiger Bauzeit war die Kirche, die etwa 170 Gläubigen Platz bietet, vollendet. Geweiht ist sie der Diözesanpatronin St. Walburga, die im nahen Heidenheim am Hahnenkamm den Grundstein für die Christianisierung in Franken legte. Im Inneren des Gotteshauses setzt sich die moderne Schlichtheit fort.
Eichstätter Marmor
Das einfache Langhaus mit flacher Gewölbedecke ist ohne Apsis. Sofort wird der Blick auf den wuchtigen Altartisch aus Eichstätter Marmor gelenkt. Dahinter zeigt ein eindrucksvoller Wandbehang aus dem Jahr 1966 den verklärten Christus. Der Altar ist nicht geostet, sondern liegt auf der Westseite der Kirche. Weshalb sich Sankt Walburga so deutlich von den meisten christlichen Gotteshäusern unterscheidet, ist im Dorf nicht mehr bekannt.
Ein vierstimmiges Geläut
Der Aufgang zum Turm führt vorbei an der Orgelempore zur Glockenstube. Fast fünf Jahre musste die Gemeinde warten, bis sie das vierstimmige Geläut bekam. Dem Heiligen Geist, der Jungfrau Maria, der Kirchenpatronin Walburga und dem Heiligen Josef geweiht, riefen die Bronzeglocken mit ihrem auffällig hellen Klang das erste Mal im März 1963 zum Gottesdienst.