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Zwölfuhrläuten Nürnberg-Altenfurt in Mittelfranken

Seit der großen bayerischen Gebietsreform sind Altenfurt und das benachbarte Fischbach Stadtteile in Nürnbergs Südosten. Zwischen beiden Ortschaften bestand lange Zeit eine Rivalität.

Von: Ursula Naumann

Stand: 10.04.2011 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Nürnberg-Altenfurt in Mittelfranken

Der Name Furt erinnert an die im Mittelalter hochwassergeschützte Handelsstraße nach Regensburg durch den Lorenzer Reichswald.

Schloss von französischer Adelsfamilie

In der Ortsmitte steht eine romanische Rundkapelle aus dem 11. Jahrhundert. Die Kapelle, eine Eremitenklause, ein Bauernhof und ein Forsthaus waren für Jahrhunderte die einzigen Häuser Altenfurts. Seit etwa 50 Jahren dient die Kapelle der katholischen Gemeinde als Kirche. Von der fränkischen Adelsfamilie, in deren Besitz die Kapelle zu dieser Zeit war, erwarb die Gemeinde zugleich deren Herrensitz gegenüber. Das sogenannte Schlösschen diente seit dem 15. Jahrhundert als Unterkunft für Pilger und ging in der Reformation in weltlichen Besitz über.

Freistehender Campanile

Die evangelische Christuskirche wurde im Jahr 1959 auf freiem Fleck erbaut. Ganz charakteristisch ist ihr hoher, freistehender Campanile, auf dem fünf Glocken hängen. Daran schließt sich das Langhaus an mit hohen Lamellen, Oberlichtband und auf einer Seite asymmetrisch abgeschrägtes Dach. Heute liegt die Kirche versteckt zwischen Hochhäusern und Wohnblöcken. Als Zeichen der Kontinuität wurden der Taufstein und die Stützen des Altars aus dem Betsaal übernommen, der zuvor als Ersatzkirche gedient hatte und zu klein geworden war. Eine Orgel erhielt die Kirche erst im Jahr 1965. Das hohe, schmale Kreuz an der Chorwand zeigt neben der stilisierten Figur des Gekreuzigten die ebenfalls schlicht gehaltenen Figuren von Maria und Josef.

2009 feierte die Altenfurter Christuskirche ihr 50-jähriges Jubiläum.


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